Auch in diesem Jahr bleibt die Halle der Leipziger Buchmesse geschlossen – hoffentlich nicht für immer. Foto: dpa/Jan Woitas

Die zum dritten Mal abgesagte Leipziger Buchmesse droht betriebswirtschaftlichem Kalkül geopfert zu werden. Nicht nur der Buchkultur, auch der Demokratie würde damit ein Bärendienst erwiesen, kommentiert Stefan Kister.

Stuttgart - Ohne allzu große Leichtfertigkeit und einen sonst wie getrübten Geruchssinn meint man etwas wie Morgenluft zu wittern: Die Tage der großen pandemiebedingten Einschränkungen könnten bald zu Ende gehen. Umso erstaunlicher, was und wer sich diesem Gang der Dinge entgegenstemmt. Jetzt, wo Licht am Ende des Tunnels aufscheint und sich selbst in die besorgte Sprachmelodie des Bundesgesundheitsministers ein für seine Verhältnisse geradezu keck-optimistischer Nebenton schleicht, häufen sich wieder die Aufmärsche von Kritikern der Coronapolitik. Als wollten sie mit aller Gewalt festhalten, wogegen sie angeblich demonstrieren: einen Zustand, der ihnen maximale Aufmerksamkeit verschafft.