Frederic Haibt ist mit der Dreimast-Bark „Alexander von Humboldt 2“ von Stettin bis nach Travemünde gesegelt. Der Törn war für ihn ein besonderes Erlebnis.
Mithilfe der Jugendförderung der Sail Training Association Germany (S.T.A.G) konnte sich Frederic Haibt einen Traum erfüllen – und zwar einen Segeltörn mit dem Traditionssegelschiff Alexander von Humboldt II.
Diese Förderung ermöglicht es jungen Menschen, welche sich für das Segeln interessieren, ein großartiges Abenteuer zu erleben. Es ist zugleich eine Chance, die Welt von einer anderen Seite zu sehen und vielleicht sich selbst besser kennen zu lernen.
Jeder Handgriff zählt
Obwohl Frederic Haibt noch nie auf einem Schiff war, zog ihn die Faszination des Segelns in den Bann. Seine Reise ging im September 2024 von Stettin (Polen) an Dänemark und Schweden vorbei bis nach Travemünde. Da die „Alex II“ ein alter Traditionssegler ist, musste in Schichten gearbeitet werden und das zweimal vier Stunden am Tag. Für Frederic waren die Zeiten von 0 bis 4 Uhr sowie von 12 bis 16 Uhr.
Seine Zeit auf dem Schiff war geprägt von intensiver Teamarbeit und dem Gefühl von Zusammengehörigkeit mit der Crew. Jeder Handgriff an Bord zählte und gemeinsam schaffte man es, das Schiff durch Wind und Wellen zu steuern.
Schlaf bei Wellengang
Selbst ohne Erfahrung mit Segeln wusste Frederic am Ende so gut wie alles. Welches Tau ist für welches Segel zuständig, wo findet man das oder jenes in dem „Tausalat“, welches Segel wird bei welchem Wind gebraucht und wie klettert man richtig die Wanten hoch.
Auch die Frage, wie man das Schiff mit dem Kompass steuert oder auch bei Wellengang nicht aus der Koje fällt, war – neben vielem anderem – schlussendlich beantwortet und gelernt.
Befreiende Zeit auf See
Auf dem Meer gab es kaum Zeit, um über die alltäglichen Sorgen und Verpflichtungen nachzudenken, erzählte Frederic. Selbst Arbeit und Hobbys gerieten in den Hintergrund. Es war eine Welt für sich, fern vom Alltag und mitten in einer Aktivität.
Erst als er wieder festen Boden unter den Füßen spürte, konnte er erfassen, wie erholsam und befreiend das Leben auf See wirklich war, vor allem, wenn die anfänglichen Hürden wie Seekrankheit und Müdigkeit überwunden waren.
Sich die Welt ansehen
Frederic Haibt empfiehlt, falls jemand den Wunsch verspüre, den Alltag hinter sich zu lassen und das Meer erkunden möchte, sei das Sail Training der S.T.A.G eine großartige Möglichkeit, genau das zu erleben.
Denn diese folgt mit den Segeltouren um die Welt einem Ausspruch des bekannten Forschungsreisenden Alexander von Humboldt: „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, welche sich die Welt nie angeschaut haben.“
Alexander von Humboldt
Das Schiff
Die Dreimast-Bark hat eine Länge von 65,05 Meter und kann bis zu 24 Segel tragen. Damit erreicht sie eine Geschwindigkeit von bis zu 13 Knoten (etwa 23,4 km/h).
Der Mensch
Als Forschungsreisender war Alexander von Humboldt (1769-1859) fünf Jahre in Südamerika unterwegs und fasste seine Erkenntnisse im fünfbändigen Werk „Kosmos, Entwurf einer physikalischen Weltbeschreibung“ zusammen. In Brasilien und Mexiko wurde er für sein Wirken mit hohen Orden ausgezeichnet.