Für die Erweiterung des Flughafens bräuchte man Platz - in Leinfelden-Echterdingen. Foto: dpa

Leinfelden-Echterdingen kündigt gemeinsames Gewerbegebiet mit der Landeshauptstadt auf.

Stuttgart - Die Stadt Leinfelden-Echterdingen hat am Freitag die Zusammenarbeit mit Stuttgart bei einem Gewerbegebiet Knall auf Fall für erledigt erklärt. Die "Vertrauensgrundlage für eine gleichberechtigte Partnerschaft auf Augenhöhe" sei nicht mehr gegeben, sagte Roland Klenk (CDU), Oberbürgermeister der Filderkommune, auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.

Anlass, Stuttgart die Rote Karte zu zeigen, sind laut Klenk die Pläne der Landeshauptstadt für einen neuen Omnibusbahnhof am Flughafen. Die Verkehrsdrehscheibe für Fernreisebusse läge - genauso wie die Messe - erneut auf der Gemarkung von Leinfelden-Echterdingen. Die Pläne haben Klenk und dessen Gemeinderat offiziell nicht erreicht. Man entnahm sie der Presse.

Der bisher am Hauptbahnhof beheimatete Busbahnhof sollte eigentlich im Stuttgarter Stadtbezirk Vaihingen neu entstehen. Die grün-rote Mehrheit im Rathaus und die CDU hatten diese Pläne jedoch in gegenseitiger Blockade verworfen. Die Grünen lehnten den Standort ab; die CDU will ihn nur dann, wenn Zufahrtsstraßen ausgebaut werden, was die Grünen verweigern. Deren Bürgermeister Klaus-Peter Murawski brachte den Flughafen ins Spiel.

"Das ist keine Partnerschaft", beschwert sich Joachim Beckmann, Fraktionschef der Freien Wähler in Leinfelden-Echterdingen. Er sei von Stuttgarts OB Wolfgang Schuster enttäuscht. Beckmanns Fraktion hatte bereits am Dienstag den Ausstieg aus dem gemeinsamen Gewerbegebiet eingeleitet, das allein auf Echterdinger Markung liegt. Tags darauf berieten beide Städte aber noch über die 17 Hektar Gewerbefläche. OB Wolfgang Schuster äußerte sich am Freitag nur knapp. Er bedauere die Entscheidung.