90 Prozent Luftfeuchtigkeit: Christopher Linke kühlt sich im Rennen ab. Foto: AFP/Ferenc Isza

Weiterhin keine Medaillen für Deutschland. Dabei hält sich Geher-Routinier Christopher Linke in Budapest lange auf Medaillen-Kurs – bis zur Schlussphase.

Auch Geher Christopher Linke hat nicht für die erste deutsche Medaille bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest sorgen können. Der 34 Jahre alte Potsdamer wurde am Donnerstag über 35 Kilometer Fünfter, nachdem er über 20 Kilometer bereits Fünfter war. Auch diesmal schaffte Linke in 2:25:35 Stunden einen deutschen Rekord.

 

Den Titel sicherte sich 20-Kilometer-Weltmeister Álvaro Martín aus Spanien (2:24:30) vor Brian Daniel Pintado aus Ecuador, der nur vier Sekunden später im Ziel war, und dem letztjährigen WM-Zweiten Masatora Kawano aus Japan. Karl Junghannß kam auf Platz neun, Carl Dohmann lag frühzeitig weit zurück und gab das Rennen auf.

Der deutsche Team-Co-Kapitän Linke hatte auf seine zweite internationale Medaille nach EM-Silber über 35 Kilometer vor einem Jahr in München gehofft. Zuletzt gab es vor 20 Jahren durch Bronze für Andreas Erm über die nicht mehr ausgetragenen 50 Kilometer eine deutsche WM-Medaille im Gehen. Linkes Trainer Ronald Weigel war 1983 sogar erster Weltmeister über diese Distanz.

Linke in Spitzengruppe dabei

Linke hielt sich von Beginn an in der Spitzengruppe auf, Junghannß schloss sich den Führenden an. Der Franzose Aurélien Quinion setzte sich als Erster ab und lag nach 20 Kilometern eine halbe Minute vor den Verfolgern mit Linke und Junghannß. Der Thüringer konnte dann nicht mehr folgen. Sechs Kilometer vor dem Ziel war Quinion wieder eingeholt. Zu Beginn der letzten drei Runden zog Martín das Tempo an, Linke konnte nicht mehr mithalten und lag im Ziel 65 Sekunden zurück.

Die äußeren Bedingungen waren trotz der frühen Startzeit um 7.00 Uhr schwer, obwohl der Rundkurs mit Start und Ziel am Heldenplatz teilweise im Schatten lag. Doch beim Start waren es schon 22 Grad bei rund 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Die Athletinnen und Athleten versuchten sich unter dem wolkenlosen Himmel mit Wasser, Schwämmen und Eis zu kühlen, so gut es ging.