Oskar Klein (links) holt auf der Zielgeraden den lange führenden Yassin Osman noch ein. Foto: Stark

Leichtathletik: Oskar Klein und Nicole Möbus gewinnen über 10 Kilometer. Horst Liebing läuft württembergischen M85-Rekord.

Schnelle Zeiten, die gibt’s beim Calwer Hermann-Hesse-Lauf immer wieder, aber eine Zentimeter-Entscheidung auf der Ziellinie nach 10 gelaufenen Kilometern, die hat es in dieser Form bislang noch nicht gegeben.

Oskar Klein vom VfL Waiblingen konnte beim 18. Hermann-Hesse-Lauf in Calw auf der Zielgeraden noch den lange führenden Yassin Osman (LAZ Ludwigsburg) abfangen. Mit seinen 32:24 lag er knapp eine Sekunde vor seinem Konkurrenten.

Bei den Frauen war die Entscheidung eindeutig. Nicole Möbus von der TSG Heilbronn lief ihren Konkurrentinnen davon. Für sie wurden 36:14 gestoppt. Ihr Vorsprung gegenüber der Zweitplatzierten lag am Ende bei knapp vier Minuten .

Im Vorjahr gab es bei zwar eisigen Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt durchaus leistungsfördernde Bedingungen, Helfer und Zuschauer litten allerdings unter der beißenden Kälte. Dieses Jahr herrschten bei Sonnenschein und leichtem Wind frühlingshafte Verhältnisse.

Im Gegensatz zum Vorjahr wurde der Hauptlauf nicht mehr in zwei Rennen aufgeteilt. So gab es am Start eine drangvolle Enge, als nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Ralf Eggert 376 Läufer auf die schnelle Wendepunktstrecke entlang der Nagold geschickt wurden. Ohne größere Zwischenfälle konnte sich das Feld nach dem Anfangskilometer entzerren und schon bald hatten sich die Favoriten abgesetzt.

Der Ludwigsburger Yassin Osman konnte sich dann alleine absetzen und sah lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Oskar Klein jedoch mobilisierte auf dem letzten Kilometer noch einmal seine ganzen Kräfte, erreichte Osman und konnte ihn buchstäblich auf der Zielgeraden überspurten. Wie schnell die Calwer Strecke ist, zeigt sich daran, dass Oskar Klein am Wochenende zuvor in Schwäbisch Gmünd als Zweiter 34:12 Minuten gelaufen war. Dieses Mal zeigte die Uhr hervorragende 32:24. Mit Florian Totzauer (LV Pliezhausen/ 32:28), Domenik Hahn (TV Huchenfeld/32:40) und dem letztjährigen Diefenbachlaufsieger Marc Wörner (LAV Stadwerke Tübingen/33:02) folgten Läufer mit hochkarätigen Zeiten.

Nicole Möbus befindet sich in der Marathonvorbereitung für die deutschen Meisterschaften in Düsseldorf und war als 20. im Gesamteinlauf eine Klasse für sich. Mit 36:14 Minuten näherte sie sich ihrer drei Jahre alten Bestzeit um 18 Sekunden und ist für die nationalen Titelkämpfe bestens gerüstet. Saskia Mangold (TF Feuerbach) blieb mit 40:03 Minuten nur knapp über der 40er Marke.

Platz drei ging an die Lokalmatadorin Carmen Keppler vom SV Oberkollbach, die mit 41:10 Minuten auch die Klasse W40 dominierte. Die nächsten Plätze erkämpften Sabrina Roth (Nonplusultra Esslingen/42:37) und Beate Schalyo (SC Amorbach/ 42:55).