Sandrina Sprengel (Mitte) hat bei der Mehrkampf-DM in Leverkusen ihren Titel bei der U20 verteidigt und Pia Meßing (links) und Tabea Eitel auf die Plätze verwiesen. Foto: Abt

Sandrina Sprengel war bei den Deutschen Hallen-Mehrkampfmeisterschaften in Leverkusen in der Altersklasse U20 die Topfavoritin, nachdem sie im Vorjahr die Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften in dieser Altersklasse gewonnen hatte.

Doch die 18-jährige Grosselfingerin, die für die LG Steinlach-Zollern startet, traf auf starke nationale Konkurrenz. So war auch die ein Jahr jüngere Pia Meßing aus Gladbeck am Start, die im Vorjahr bei den U18-Europameisterschaften ebenfalls die Bronzemedaille im Siebenkampf für Deutschland gewonnen hatte.

Von Beginn an wurde es ein spannender Zweikampf zwischen den beiden großen Nachwuchshoffnungen des deutschen Siebenkampfes.

Sandrina Sprengel hatte in der ersten Disziplin über 60 Meter Hürden noch mit der Umstellung des um einen Schritt verkürzten Anlaufs zur ersten Hürde zu kämpfen. Nachdem es im Einlaufen noch nicht ganz klappen wollte, bekam sie im Rennen den Rhythmus mit Siebener-Schritten doch hin und kam dann sehr gut in den Lauf hinein. Im Ziel durfte sich Sprengel über eine neue persönliche Bestzeit von 8,67 Sekunden freuen – eine Steigerung um eine zehntel Sekunde. Der Rückstand auf ihre größte Rivalin und Hürdenspezialistin betrug damit nur fünf Hundertstel – ein Start nach Maß.

Etwas Verunsicherung gab es danach im Hochsprung, da die sprungstarke LGSZ-Athletin alle Versuche im Einspringen gerissen hatte. Doch im Wettkampf zeigte sie wieder einmal ihre mentale Stärke in den entscheidenden Momenten. Trotz des einen oder anderen Fehlversuchs im Laufe des Wettkampfes freute sich die WM-Dritte letztendlich über starke 1,78 Meter. Damit lag sie neun Zentimeter vor ihrer Hauptkonkurrentin Meßing und hatte sich rund 100 Punkte Vorsprung herausgeholt.

Neue Bestzeit über die 60 Meter Hürden

Obwohl Sandrina Sprengel im Kugelstoßen mit dem ausgesprochen glatten Holzring nicht gut zurechtkam, durfte sie mit 11,62 Metern zufrieden sein. Zumal dies erneut Tagesbestleistung im U20-Feld mit der Vier-Kilo-Kugel bedeutete. Beim Weitsprung verschenkte sie im ersten Versuch einiges am Brett und blieb mit 5,90 Metern noch etwas unter Plan. Doch schon im zweiten Sprung ließ sie dann richtig gute 6,14 Meter folgen und konservierte so ihren Vorsprung auf Meßing vor der fünften Disziplin.

Im abschließenden 800-Meter-Rennen lief Sandrina Sprengel, für sie untypisch, von der Spitze weg. Sie ging die ersten 400 Meter schnell an, fast etwas zu schnell, so dass sie auf den letzten Metern noch ihre Widersacherin Meßing knapp an sich vorbeiziehen lassen musste. Unter dem Strich standen zum Schluss starke 4187 Punkte und der Meistertitel im Fünfkampf für das LGSZ-Aushängeschild zu Buche.

Damit hatte Grosselfingerin nicht nur Pia Meßing mit 4107 Punkten hinter sich gelassen, sondern auch mehr Punkte gesammelt, als alle anderen Teilnehmerinnen bei den Frauen in der Aktivenklasse.