Bronze und Silber für Deutschland: Sandrina Sprengel und Serina Riedel freuen sich über ihre Medaillen bei der WM. Foto: Grundmann

Bei den U20-Weltmeisterschaften in Cali/Kolumbien holte die Grosselfingerin Sandrina Sprengel bei ihrem Debüt im Nationaltrikot die Bronzemedaille im Siebenkampf.

Es war ihr erster Start für Deutschland bei solch einem Großereignis, nachdem sie zwar in den vergangenen beiden Jahren in der U18 die Normen für die jeweiligen internationalen Titelkämpfe erreichte, diese aber jeweils coronabedingt abgesagt werden mussten. Und auch in diesem Jahr war die Nominierung für die Bundeskaderathletin der LG Steinlach-Zollern kein Selbstläufer, was ein Blick auf die Weltbestenliste im Vorfeld zeigt. Sandrina Sprengel hatte die deutsche WM-Qualifikation mit herausragenden 6015 Punkten gewonnen, sich auf Rang zwei der Weltrangliste geschoben und sich somit für die U20-WM qualifiziert.

Bei ihrem Debüt zeigte sich Sprengel trotz des ungewohnten Umfeldes von Beginn an erstaunlich souverän und selbstbewusst. Diese Einstellung sorgte von Beginn an für richtig gute Leistungen. In der ersten Disziplin über 100 Meter Hürden erreichte sie trotz ordentlichen Gegenwindes mit einer Zeit von 13,94 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung. es war die viertschnellste Zeit aller Teilnehmerinnen.

Diesen starken Einstieg übertraf die 18-Jährige im Hochsprung mit einer glänzenden Vorstellung und einer Höhe von 1,81 Meter.Sie steigerte ihre persönliche Bestleistung um drei Zentimeter und setzte sich mit der zweitbesten Höhe aller Springerinnen an die Spitze des Gesamtklassements.

Im Kugelstoßen haderte Sandrina Sprengel über kleinere technische Fehler bei ihren Stößen. Doch mit der Weite von 12,07 Metern durfte sie erneut zufrieden sein Nachdem die Grosselfingerin im abschließenden 200 Meter Lauf mit 24,35 Sekunden eine weitere persönliche Bestleistung folgen folgen ließ, belegte sie mit 3591 Punkten und nur 75 Punkten Rückstand auf die finnische Favoritin Saga Vanninen den zweiten Rang nach dem ersten Wettkampftag.

Am Morgen des zweiten Wettkampftages kam bei Sandrina Sprengel Unruhe auf, denn über Nacht hatte sich bei ihr eine Erkältung eingeschlichen. Im Weitsprung war Sprengel anzumerken, dass es ihr schwerfiel, an das gewohnte Leistungsniveau heranzukommen. Mit großem Kampfgeist übertraf sie in ihrem im dritten Versuch mit 6,03 Metern knapp die Sechs-Meter-Marke. Damit verlor sie auf ihre unmittelbaren Konkurrentinnen zwar Punkte, verteidigte aber ihren zweiten Rang. Im Speerwurf zeigte Sandrina Sprengel wieder einmal, dass ihre große Stärke die Ausgeglichenheit über alle Disziplinen hinweg ist. So kam sie zwar auch im Speerwurf nicht an ihre persönliche Bestweite von knapp 45 Metern heran, doch mit 42,33 Metern war sie dennoch die viertbeste Athletin in dieser Disziplin.

In der Gesamtwertung bedeuteten diese Leistungen vor dem finalen 800-Meter-Lauf immer noch den zweiten Rang zwei – mit einem knappen Vorsprung von etwa drei Sekunden auf ihre laufstarke thüringische Nationalmannschaftskollegin Serina Riedel. Die Grosselfingerin ging den Lauf sehr kontrolliert an, um nicht zu überdrehen und die Medaille nicht zu gefährden, was ihr auch planmäßig gelang: Nachdem im Ziel die Uhren bei 2:30,82 Minuten stehenblieben, lag sie nur vier Sekunden hinter ihren ärgsten Verfolgerin Riedel und sicherte sich mit 5845 Punkten die Bronzemedaille.