Leichtathletik: Läuferin der LG farbtex Nordschwarzwald im Cross wieder das Maß der Dinge.
Genau eine Woche nach ihrem Comeback und dem Sieg bei der Baden-Württembergischen Waldlaufmeisterschaft zeigte Elena Burkard am Samstag auch in Huchenfeld beim Auftakt zum Deutschen Cross Cup, dass sie eine echte Ausnahmeläuferin ist.
Traditionell ist im badischen Huchenfeld der erste wichtige Crosslauf der Saison, bei dem sich die deutschen Topläufer ihr Stell-Dich-Ein geben, um sich für die anstehende Crosslauf-Europameisterschaft zu empfehlen. Genau das war auch in diesem Jahr der Fall. Allerdings ließ Elena Burkard über die 6,6 Kilometer keinen Zweifel daran, dass sie nach ihren beiden Siegen im Deutschen Cross Cup, zwei Deutschen Meistertiteln und Platz fünf und sechs bei den vergangenen beiden Cross-Europameisterschaften auch weiterhin die beste deutsche Crossläuferin ist.
Serie ausgebaut
Seit November 2017 verlor sie auf nationaler Ebene keinen Crosslauf mehr. Diese Serie baute die Athletin der LG farbtex Nordschwarzwald in Huchenfeld mit einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg aus. Genau 25.03 Minuten benötigte Burkard für die 6,6 Kilometer und hatte am Ende exakt 1.50 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte im Frauenfeld, Lisa Oed von der SSC Hanau-Rodenbach. Oed gehört noch der U23-Klasse an und konnte mit ihrer Leistung schon fast sicher das EM-Ticket lösen. Zur drittplatzierten Frau, Sarah Hettich von der LG Region Karlsruhe betrug Burkards Vorsprung 3.34 Minuten, was deutlich macht, wie stark sich die 27-Jährige nach ihrer hartnäckigen Plantarsehnenentzündung am Samstag präsentierte.
Positives Fazit
Daher fiel das Fazit der Ausnahmekönnerin auch durchweg positiv aus: "Es lief ganz gut heute", erklärte sie nach dem Rennen. "Ich war echt nicht sicher was geht, weil ich die Woche über nochmal ziemlich gut trainiert habe und meine Beine am Vorabend noch ziemlich platt waren. Die Strecke war richtig crossig und abwechslungsreich – genau nach meinem Geschmack. Jetzt kann Darmstadt kommen und ich hoffe mit ein paar lockeren Tagen davor bin ich auch nochmal ein bisschen frischer, und es geht auf den letzten Kilometern noch mehr."
EM-Tickets im Visier
Stichwort Darmstadt: Dort geht es am kommenden Sonntag mit dem zweiten Lauf des Deutschen Cross Cup weiter. Dabei werden auch endgültig die Tickets für die Crosslauf-Europameisterschaft (8. Dezember in Lissabon) vergeben. Nach ihrem überlegenen Sieg von Huchenfeld geht Burkard auch in Darmstadt als Favoritin ins Frauenrennen und gilt als Topkandidatin für ein EM-Ticket.
Ein solches Ticket hat auch Timo Benitz fest im Visier. Der Mittelstrecken-Spezialist startete am Samstag auf der für ihn ungewöhnlich langen 9-Kilometer-Distanz, um die Form zu testen. Dass man mit Benitz auch über die längeren Distanzen rechnen muss, bewies er bereits im September, als der Wahlberliner in der Bundeshauptstadt über 10 Kilometer nur ganz knapp an der 30-Minuten-Schallmauer vorbeigeschrammt war.
In Huchenfeld zeigte Benitz, dass auch er in diesem Jahr durchaus zu den Kandidaten für die Cross-EM zählt. Im Rennen, das gemeinsam mit der U23 ausgetragen wurde, lief Benitz hinter den beiden Langstreckenspezialisten Ilyas Yoris Osman vom TV Waldstraße Wiesbaden und Markus Görger von der LAC Freiburg ein starkes Rennen und sicherte sich am Ende Gesamtplatz drei. Da Osman und Görger noch in der U23 starten, sprang für Benitz sogar der Sieg in der Männerklasse heraus. Doch damit nicht genug, denn mit Marc Corin Steinsberger schaffte ein weiterer Läufer der LG farbtex Nordschwarzwald mit seinem dritten Platz in der Männerklasse den Sprung aufs Siegerpodest.
Starke Resultate der LG
Neben Steinsberger und Benitz hatten noch einige weitere starke LG-Läufer gemeldet, allerdings für die 6,6 Kilometer, die gemeinsam mit dem Frauenrennen ausgetragen wurden. Nils Holocher, Tobias Giering, Axel Klumpp, Fabian Müller und Harald Kopp machten sich also gemeinsam mit ihrer Teamkollegin Elena Burkard auf das tiefe Geläuf am Lohwiesenhof. Holocher und Giering hielten sich immer im Bereich von Burkard auf, Klumpp knapp dahinter. Müller und Kopp konnten dem hohen Tempo nicht ganz folgen. Nils Holocher sicherte sich nach guten 24.57 Minuten den dritten Platz der Männer. 18 Sekunden dahinter folgte Giering, der sich Platz vier der Männern sicherte. Axel Klumpp kam als Siebter weitere 20 Sekunden später ins Ziel. Fabian Müller auf Platz elf und Harald Kopp auf Platz 17 rundeten den starken Auftritt der LG ab.
Enger Zeitplan
Am kommenden Wochenende geht es für einen Teil der LG farbtex Nordschwarwald in Unterkirnach beim berühmt-berüchtigten Ackerloch-Cross weiter, während es für Burkard, Benitz und Steinsberger in Darmstadt um die heiß begehrten Tickets zur Cross-EM geht.