Unterstützung hat Elena Burkard in München: neben ihr Trainer Jörg Müller und seine Frau Pascale, in Grün Wolfram Schmider, Hinter Elena sind Thomas Gigl in Gelb und Marco Kern aus Schaffhausen in weißem T-Shirt mit Schweizer Schal Foto: Burkard

Mit einem echten Kraftakt lief Elena Burkard von der LG farbtex Nordschwarzwald am Donnerstag ins Finale über die 3000-Meter-Hindernis bei den Europameisterschaften in München.

In zwei Vorläufen wurden die 15 Finalteilnehmerinnen im Modus "Erste Fünf pro Lauf plus weitere fünf Zeitschnellste" ermittelt. Burkard hatte Glück bei der Auslosung und musste im zweiten Vorlauf ran. Der erste Vorlauf war zwar mit einigen Topnamen wie der zweitschnellsten Europäerin in diesem Jahr, der Albanerin Luiza Gega, gut besetzt, allerdings in der Breite nicht ganz so stark.

Daher kam es wie erwartet, dass die Damen um zweiten Vorlauf gleich von Beginn an ein etwas schnelleres Tempo anschlugen, um damit auch sicher über die Zeit ins Finale zu kommen. Vor allem die zweite Deutsche in Burkards Rennen, Lea Meyer, bemühte sich von vorne ums Tempo. Dadurch zog sich das Feld schnell auseinander und eine achtköpfige Gruppe, gezogen von Meyer, bildete sich.

Schnelleres Tempo

Mittendrin in dieser Gruppe hielt sich auch Elena Burkard und lief 2000 Meter souverän mit. Danach setzte sich die Topfavoritin Elizabeth Bird an die Spitze und machte das Rennen etwas schneller. Burkard, die starke Spanierin Carolina Robles und überraschenderweise auch eine weitere Medaillenkandidatin, die Slowenin Marusa Mismas Zrimsek, bekamen Probleme.

Kämpferqualitäten gezeigt

Burkard aber bewies Kämpferqualitäten und versuchte, die Lücke zu schließen. Das Vorhaben gelang zwar nicht ganz, als Sechste aber lief sie 9:43,97 Minuten und zog damit als Schnellste über die Zeitregel ins Finale der besten 15 europäischen Hindernisläuferinnen ein. Für die 30-Jährige ist dies nach ihren etlichen Rückschlägen bereits ein Riesenerfolg, was auch ARD-Reporter Claus Lufen beim Interview mit Burkard in der Liveübertragung nochmals würdigte.

Steigerung soll her

Das Finale im Münchner Olympiastadion findet am Samstag statt. Damit Burkard allerdings ihren sechsten EM-Platz von vor vier Jahren wiederholen kann, braucht es eine deutliche Steigerung der Deutschen Meisterin von 2020 im Endlauf, denn dieser ist wirklich gespickt mit Hochkaräterinnen. Das primäre Ziel war aber zunächst das Erreichen des Finales. Nun werden die Karten neu gemischt. Zumindest an der nötigen Unterstützung wird es nicht fehlen, denn eine ganze Abordnung der LG farbtex Nordschwarzwald wird wie bereits im Vorlauf auch zum Finale im Stadion sein.

Die ARD überträgt am Samstagabend live ab 20.15 Uhr. Endlauf der Damen über 3000-Meter-Hindernis mit Elena Burkard ist um 22.13 Uhr.