Neben der Polizei war auch die Feuerwehr mit insgesamt 19 Kräften am Fundort der Leiche im Einsatz. Foto: Maier

Nur noch tot haben Einsatzkräfte der Feuerwehr den Körper einer Frau aus dem Neckar bei Rottweil-Bühlingen geborgen. Sie waren in höchster Geschwindigkeit zum Einsatzort geeilt – konnten für die 30-Jährige aber nichts mehr tun.

„Wenn der Alarm ‚Person im Wasser‘ lautet, dann weiß jeder Feuerwehrkamerad, dass jetzt jede Sekunde zählen kann“, sagt Rottweils Stadtbrandmeister Frank Müller unserer Redaktion.

 

Genau vor dieser Situation stand die Rottweiler Feuerwehr am Donnerstagabend gegen 18.30 Uhr. Ein Spaziergänger hatte kurz zuvor die Polizei alarmiert und gemeldet, dass im Neckar bei Bühlingen eine leblose Person treibe.

Zwei Feuerwehrleute steigen in den hüfthohen Neckar

Die um 18.32 Uhr informierte Feuerwehr rückte wenige Minuten später mit insgesamt fünf Fahrzeugen und 19 Kräften an. Eines der Fahrzeuge mit vier Mann Besatzung sei direkt aus Bühlingen gekommen, die anderen aus Rottweil, berichtet Stadtbrandmeister Frank Müller, der selbst ebenfalls vor Ort war. Auch Kreisbrandmeister Nicos Laetsch kam zu dem Einsatz.

Noch während der Fahrt nach Bühlingen hatten zwei Feuerwehrleute den speziellen Wasserrettungsanzug angelegt, einen wasserdichten, fest mit den Stiefeln verbundenen Overall. Zwei weitere Feuerwehrleute statteten sich mit wasserdichten Wathosen aus. Die Kameraden im Rettungsanzug wurden mit Seilen gesichert und stiegen in den an dieser Stelle etwa hüfthohen Neckar, um den leblosen Körper herauszuholen. Dabei stellten sie nach Angaben von Frank Müller bereits fest, dass die Person keine Lebenszeichen mehr zeigte.

Bis 21.15 Uhr wurde der Fundort für die Kriminalpolizei ausgeleuchtet

Der Notarzt, der mit dem organisatorischen Leiter Rettungsdienst und der Besatzung eines Rettungsfahrzeugs gekommen war, konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. Bei ihr handelt sich nach Erkenntnissen der Polizei um eine 30-jährige Frau aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis, die bereits seit mehreren Tagen als vermisst galt.

Die Kriminalpolizei hat jetzt die weiteren Ermittlungen übernommen. Es lägen derzeit keine Anhaltspunkte für einen gewaltsamen Tod der Frau vor, hieß es am Freitagmorgen von Seiten der Polizei.

Der Fundort wurde noch am Donnerstagabend vom Kriminaldauerdienst untersucht, bis etwa 21.15 Uhr unterstützte die Feuerwehr die Polizisten, in dem sie die Stelle am Neckar ausleuchtete. Die Feuerwehrleute kehrten danach zunächst zur Besprechung des Einsatzes in die Feuerwache Rottweil zurück – nicht zuletzt, weil derartige Einsätze auch für die Kameraden belastend sein können.

Bereits 30 Minuten später mussten sie jedoch erneut ausrücken – in Hausen wurde ein Feueralarm ausgelöst. „Manchmal hilft so ein neuer Einsatz, mit dem Erlebten abzuschließen“, sagt Frank Müller. Er wird in den nächsten Tagen jedoch verstärkt darauf achten, ob bei seinen Leuten Belastungsstörungen auftreten – das sei auch nachträglich kein seltener Fall.