Ein MEK nahm den Tatverdächtigen fest. Foto: dpa

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 32-jährigen Mann aus dem Umfeld des Opfers. Die Frau und er hatten ihren Wohnsitz im Bergischen Land in Nordrhein-Westfalen.

Freudenstadt-Kniebis - Zweieinhalb Monate nach dem Fund der toten Frau bei Kniebis hat die Polizei nun einen Tatverdächtigen festgenommen. Es handelt sich um einen 32-Jährigen aus dem Umfeld der 36-Jährigen, die aus Polen stammt. Die Identifizierung gelang dank eines Hinweises aus der Öffentlichkeit.

MEK im Einsatz

Kräfte des Polizeipräsidiums Pforzheim, Spezialkräften des Polizeipräsidiums Einsatz Baden-Württemberg – es handelt sich um ein Mobiles Einsatzkommandos (MEK) – und des Polizeipräsidiums Wuppertal nahmen den Mann nun vorläufig fest. Der Tatverdächtige soll auf Antrag der Staatsanwaltschaft Rottweil einem Haftrichter vorgeführt werden.

Zu den genauen Hintergründen der Tat, zu ihrem Hergang und den Motiven will die Polizei nach wie vor nichts an die Öffentlichkeit geben, um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden. Dazu gehört auch die Frage, warum die Leiche ausgerechnet im Schwarzwald gefunden wurde.

270 Hinweise beschäftigen Ermittler

Pilzsammler hatten die Leiche gegen 13 Uhr am Samstag, 11. September, nahe einer Parkbucht an der Bundesstraße 28, rund 800 Meter vom Ortseingang Kniebis Richtung Freudenstadt entfernt, entdeckt. Sie lag in einem Waldstück, das der Naturverjüngung überlassen worden war. Der Fundort wies ebenso wie der Leichnam Brandspuren auf.

Lange war ungewiss, wer die Frau eigentlich war. Die Polizei veröffentlichte Bilder ihrer wohl teils unfertigenTätowierungen sowie ein Phantombild. Rund 270 Hinweise aus ganz Deutschland, die meisten aber aus Baden-Württemberg, trafen bei ihr ein. Das lag auch an der Medienresonanz und einem Video, das die Polizei auf der Videoplattform Youtube veröffentlicht hatten.

Auch Tätowierer nach Meinung gefragt

Die Ermittler der Soko "Pfad" unter der Leitung von Kriminaldirektor Ulf Dieter hatten auch Tätowierer nach ihrer Meinung gefragt und Kontakt mit französischen Behörden aufgenommen. Eine Spur nach Ungarn hatte sich als falsch erwiesen.

Von Anfang an ging die Polizei von einem Gewaltverbrechen aus. Details darüber, wie lange die Frau in dem Waldstück lag oder wie sie zu Tode kam, gab die Polizei aber nicht preis, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.