Leben im Seepark Foto: Melanie Geitlinger

Die letzten (emotionalen) Ausläufer sind auch eine Woche nach dem Landesturnfest noch deutlich zu spüren in Lahr. Vier Tage lang strömte pures Leben aus jeder  Pore der Stadt. Man könnte sagen, wir haben eine Chrysanthema für Junge erlebt. Begeisterung auf allen Seiten. Von den Besuchern gibt es viel Lob für die Gastgeber, unter den  Einheimischen den Wunsch, diesen Schwung mitzunehmen. Warum eigentlich nicht? Das fragt man sich auch im Rathaus.

Der Seepark auf dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände (oder ist es jetzt das ehemalige Landesturnfest-Gelände?) hat einmal mehr seine Feier-Tauglichkeit unter Beweis gestellt. Dass manche Veranstaltung in der Vergangenheit gefloppt ist – man denke etwa an das »Seeleben« – lag sicher nicht an der Lokalität, wie die erfolgreichen Premieren von Firmenlauf und Familiensporttag zeigten. Es braucht niederschwellige, im besten Sinne einfache Angebote, um die Menschen anzulocken.

Die Stadtverantwortlichen wissen das mittlerweile, ist bei Gesprächen herauszuhören –  und wollen entsprechend handeln. Im Hintergrund soll bereits diskutiert werden, wie der Seepark auch künftig seiner Bestimmung gemäß genutzt werden kann.

Wobei genau darüber offenbar noch keine Einmütigkeit herrscht: Manche meinen, die Flächen rund um das Gewässer sollten in der Post-LGS-Zeit rein der Naherholung dienen. Im Grunde kein falscher Ansatz, es wäre aber falsch, ihn zu strikt zu verfolgen. Es braucht nicht jedes Wochenende Halligalli, aber ein-, zweimal im Jahr sollten das Uferareal, die Wege und die angrenzenden Wiesen für das genutzt werden, für das sie gemacht sind: geselliges Miteinander. Turner würden sagen, das ist das Pflichtprogramm. Wenn dann auch noch der Brückenschlag in die Innenstadt gelänge, gäbe es auch in der Kür Bestnoten.