Die französische Tageszeitung „Le Monde“ kommentiert die Entwicklung der Lage im Gaza-Krieg. Es bleibe nicht mehr viel Zeit, um zu verhindern, dass sich Rafah im südlichen Gazastreifen in eine Hölle verwandelt.
Die Entwicklung im Gaza-Krieg kommentiert die französische Tageszeitung „Le Monde“ am Dienstag:
„Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um zu verhindern, dass sich Rafah im südlichen Gazastreifen in eine Hölle verwandelt. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, der den laufenden Krieg zu seinem Mittel macht, um sich an der Macht zu halten, hat geschworen, dass die Stadt, die an eine doppelt gesicherte Grenze zu Ägypten grenzt und in der sich über eine Million Palästinenser drängen, die durch die Kämpfe aus dem Rest des schmalen Landstreifens vertrieben wurden, denselben Verwüstungen ausgesetzt sein wird, die dieses arme und überbevölkerte Gebiet bereits in ein riesiges Ruinenfeld verwandelt haben. (...)
Die Verbündeten des jüdischen Staates haben sich bereits gegen eine Verlängerung des Gemetzels ausgesprochen (...).
In diesem Sinne kann Rafah zum doppelten Symbol eines westlichen Versagens und einer tragischen israelischen Entgleisung werden. Die vergangenen Wochen von Schutt und Asche erinnern an das Offensichtliche: Eine wirkliche Entmachtung der Hamas, die man nur herbeisehnen kann, kann nur erreicht werden, wenn man einen politischen Horizont aufzeigt. Fehlgeleitet durch seine militärische Übermacht begnügt sich der hebräische Staat damit, auf die Kriegsverbrechen vom 7. Oktober mit weiteren Kriegsverbrechen zu antworten, deren Ende nicht abzusehen ist.“