Zwei Starenkästen, eine Kamera – das soll nach dem Willen der Lautlinger Ortschaftsräte anders werden in der Ortsdurchfahrt. Foto: Schweizer

Soll Tempo 30 in der Lautlinger Ortsdurchfahrt künftig nicht nur nachts, sondern rund um die Uhr gelten? Der Lautlinger Ortschaftsrat hat die Frage am Montagabend vertagt – aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Albstadt-Lautlingen - Die Publikumskulisse, vor welcher der Ortschaftsrat über den Antrag der Liste "Lautlingen – Zukunft für unser Dorf" debattierte, waren erwartungsgemäß groß. Der nächtliche Verkehrslärm, stellte Ortsvorsteher Heiko Peter Melle eingangs fest, sei durch die nächtliche Begrenzung des Tempos auf 30 Stundenkilometer signifikant gesenkt worden. Da nach wie vor unklar sei, wann Lautlingen welche Umgehungsstraße bekommen werde, liege es nahe, durch eine Ausweitung des Tempolimits Abhilfe gegen den tagsüber herrschenden Lärm zu schaffen.

Etliche Ortschaftsräte sehen das ähnlich. Speziell im noch nicht sanierten Mittelteil der Ortsdurchfahrt zwischen der Einmündung der Höristraße und der Firma Mey, befanden sie, wäre ein zeitlich unbegrenztes Tempo 30 ein Segen, nicht zuletzt, weil sich immer wieder Schächte absenkten und es einen Höllenlärm mache, wenn die Lastwagen über sie hinwegdonnerten. Ortschaftsrat Bernd Stauß zweifelte allerdings offen an, dass sich Tempo 30 je erreichen lasse – könnte es nicht vor den Kurven zu einem Rückstau kommen? Den Ratskollegen fiel es eher schwer, sich das vorzustellen. Am Ende beschloss der Ortschaftsrat, erneut zu beraten und sich dafür das Gutachten des Lärmaktionsplans vorlegen zu lassen. Die Stadtverwaltung solle es in einer weiteren Ortschaftsratssitzung vorstellen und erläutern.

Neuer Blitzer in der Laufener Straße...

Auch wenn das durchgehende Tempolimit käme – ohne Kontrollen wäre es nur halb so wirkungsvoll. Aus diesem Grund soll im Falle, dass Tempo 30 um die Uhr beschlossen wird, auch die Überwachung der Ortsdurchfahrt verschärft und in der Laufener Straße auf Höhe des Hauses Nummer 30 eine weitere Blitzersäule der gleichen Bauart wie der in der Ebingertalstraße aufgestellt werden.

...und zwei alte werden aufgerüstet

Und dann gibt es auch noch die beiden Starenkästen an der Einmündung der Mühlgasse in die Ortsdurchfahrt. Die beiden Veteranen wachen seit jeher nur darüber, ob das Rot der Fußgängerampel respektiert wird – ums Tempo scheren sie sich nicht. Das soll, falls das 24-stündige Tempo 30 kommt, anders werden. Genau wie die neue Radarfalle in der Berliner Straße in Ebingen sollen auch die Starenkästen in Lautlingen eine doppelte Kontrollfunktion wahrnehmen können.

Und noch etwas wünscht sich Ortsvorsteher Melle: Momentan steht für zwei Kästen nur eine Kamera zur Verfügung; es kann also immer nur eine Verkehrsrichtung überwacht werden. Wenn jetzt aber eine neue Blitzersäule in der Berliner Straße errichtet wird, dann würde ja eine Kamera frei – könnte die nicht nach Lautlingen umziehen? In diesem Falle würde sich die Wechselwirtschaft zwischen den Straßenseiten erübrigen. Die Ortschaftsräte fanden den Vorschlag gut und stimmten ihm geschlossen zu.