Damit das neue HLF20 der Lautlinger Feuerwehr ausreichend Platz hat, wird der hölzerne Anbauschopf neben dem Feuerwehrhaus abgerissen. An seiner statt soll eine Fahrzeughalle entstehen, in welcher das Feuerwehrauto untergebracht wird – die beiden bestehenden Hallen sind nämlich zu klein dafür. Foto: Horst Schweizer

Bei der jüngsten Korpsversammlung der Feuerwehrabteilung Lautlingen stand das Thema Feuerwehrhaus im Mittelpunkt des Interesses. Ein Neubau ist nach wie vor nicht in Sicht – dafür soll eine neue Fahrzeughalle am alten Standort gebaut werden.

Seit gut und gern zwei Jahrzehnten sind die Pläne für ein neues Lautlinger Feuerwehrhaus alljährlich Thema der Korpsversammlung der Abteilung Lautlingen – unter anderem, weil sich in der Sache nichts tut. Die Abteilung verrichtet gewissenhaft alle Aufgaben, die das Ehrenamt mit sich bringt; indes, so sehen es die Wehrleute, bleibt die Gegenleistung der Stadt, nämlich die Bereitstellung einer funktionstüchtigen Infrastruktur, aus.

 

Immer wieder, wurde auch in der jüngsten Korpsversammlung moniert, seien mittelfristig Lösungen in Aussicht gestellt worden – doch getan habe sich nichts. Entsprechend groß ist die Unzufriedenheit. Immerhin, die Stadt Albstadt hat schon vor Jahren ein Grundstück im Gewerbegebiet Eschach erworben, um dort ein neues Feuerwehrhaus zu bauen – doch die Stadt ist finanziell klamm, und so bleibt das Areal weiter unbebaut.

Das neue HLF20 ist bestellt – fehlt nur noch die passende Garage dazu

Dafür passiert andernorts etwas: Die Stadt hat Ende des vergangenen Jahres ein neues Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF20 für die Lautlinger Abteilung bestellt – Kostenpunkt 680 000 Euro; die Abteilung sieht, wie Kommandant Michael Angele versicherte, darin durchaus ein Zeichen der Wertschätzung. Es soll das mittlerweile 33 Jahre alte TLF16/25 ersetzen, das gelegentlich bei Einsätzen ausgefallen war. Anderthalb Jahre beträgt die Lieferzeit – und wenn es eines Tages so weit ist, dann wird eine neue Garage benötigt, denn die beiden bestehenden sind zu klein, und das neue HLF 20 kann nicht einfach vor dem Haus geparkt werden.

Was tun? Es bleibt nur eine Option, nämlich der Anbau ans bestehende Feuerwehrhaus – der Plan dafür wurde am Freitagabend bei der Korpsversammlung vorgestellt. Er sieht vor, den am Feuerwehrhaus angebauten Schopf, in dem das Mehrzweckfahrzug (MZF) und die Umkleide der Jugendfeuerwehr untergebracht sind, abzureißen und durch eine Fahrzeughalle für das neue HLF 20 zu ersetzen. Das MZF wiederum kommt in die Garage, die durch die Ausmusterung des TLF16/25 frei wird, und die Jugendfeuerwehr bekommt die Umkleide der aktiven Wehr, die ihrerseits eine neue hinter dem MZF erhält.

Damit genügend Parkplätze vorhanden sind, mietet die Stadt ein Grundstück an

Eine Verbesserung? Nicht wirklich. Im Gegenteil, so Michael Angele. Im Zweifelsfall werde man beengter sein als bisher, eine Trennung nach Geschlechtern und von Schwarz- und Weiß-Bereich sei weiterhin kein Thema. Zu allem Überfluss fielen als Folge des Baus der neuen Fahrzeughalle Parkmöglichkeiten bei Einsätzen und Übungen weg, weshalb die Abteilung den Wunsch geäußert, die Stadt möge ein gegenüberliegendes Grundstück anmieten.

Diesem Wunsch wird die Verwaltung entsprechen. Das Grundstück, teilte Oberbürgermeister Roland Tralmer den versammelten Feuerwehrleuten mit, werde angemietet und zur Verfügung stehen, sobald der Bau der Fahrzeughalle beginne. Tralmer verwies zudem auf den Landeszuschuss von 96 000 Euro für das neue Fahrzeug und dankte der Abteilung im Voraus für etwaige ehrenamtliche Arbeitsleistungen.

Tralmer: Die Erhöhung des Einsatzgeldes „kann nur eine Entschädigung sein“

„Den Neubau des Feuerwehrhauses haben wir weiter auf dem Schirm“, versicherte er, „das Thema ist nicht gestorben.“ Er erwähnte auch die beschlossene Erhöhung des Einsatzgeldes für die Wehrleute, räumte allerdings ein: „Mit Geld ist nicht aufzuwiegen was Sie tun – es kann nur eine Entschädigung sein.“