Wahl: Jeweils sechs Sitze: Patt-Situation zwischen CDU und UBL

Lauterbach - Achtung, die nächste Generation kommt: Die Wähler setzen große Hoffnungen in Johannes Geprägs (1381 Stimmen) und Tobias Fehrenbacher (1228), die einen enormen Vertrauensvorschuss erhielten. Ihr hoher Bekanntheitsgrad schlug sich direkt in einer hohen Ausbeute an Stimmen nieder.

Erich Fehrenbacher in Sulzbach weit vorne

Zufriedene Gesichter gibt es auch bei der UBL. Die Fraktion gewann einen Sitz hinzu und hat nun wie die CDU sechs Vertreter im Gemeinderat sitzen – und das, obwohl die CDU insgesamt deutlich mehr Stimmen holte. Das Verhältniswahlrecht macht es möglich, dass das Verhältnis der Sitze ausgeglichen ist.

Ebenfalls der Verhältniswahl geschuldet ist die Tatsache, dass Manuela Buchholz (UBL) mit 830 Stimmen den Einzug in den Gemeinderat verpasste, Georg Buchholz (CDU) hingegen 784 Stimmen dafür ausreichten.

Beide Fraktionen können auf einen intensiven Wahlkampf zurückblicken. Neben vielen Veranstaltungen hatten die Bürger mehrfach die Möglichkeit, sich bei den Kandidaten zu informieren, sodass keine Fragen offen blieben.

Wenig überraschend ist die Tatsache, dass Erich Fehrenbacher in Sulzbach mit 432 mit Abstand die meisten Stimmen erhielt, nachdem er sich nochmals zur Kandidatur entschlossen hatte. Ebenfalls über 200 Stimmen kamen im Wahlbezirk Lauterbach/Sulzbach Martin King (288), Doris Moosmann (234) und Manfred Haas (224).

Während die CDU-Fraktion eine reine Männerbastion ist, haben es bei der UBL mit Doris Moosmann (958) und Sonja Rajsp (945) auch zwei Frauen geschafft. Bei Sonja Rajsp dürfte sich ihr umfangreiches bürgerschaftliches Engagement ausgezahlt haben, das mit einem guten Wahlergebnis honoriert wurde, nachdem es ihr vor fünf Jahren noch nicht gereicht hatte.

Ansgar Fehrenbacher holte mit 1262 Stimmen wiederum ein sehr respektables Ergebnis, auch wenn er sein Traumresultat von vor fünf Jahren mit 1548 Stimmen nicht ganz wiederholen konnte.

Ebenfalls keine Probleme mit dem Wiedereinzug hatten die CDUler Rolf Buchholz (1221) und Ralf Schlögel (914) sowie Martin King (964) und Stefan Weinmann (944) von der UBL. Einzig Oliver Binder (521) schaffte es aus dem bisherigen Gremium nicht, seinen Platz zu halten, da die Konkurrenz stark war.

Die Wahlbeteiligung lag bei 64,5 Prozent und damit höher als 2014. Damals waren es 61,1 Prozent der Lauterbacher und Sulzbacher, die ihre Stimme abgaben. "Damit können wir sehr zufrieden sein", sagte Hauptamtsleiter Andreas Kaupp, der die Wahlen im Rathaus managte.

Kommentar: Junge Wilde

Die jungen Wilden kommen – und die UBL hat der CDU einen Sitz abgeluchst, womit beide Fraktionen nun gleich viele Vertreter im neuen Gemeinderat haben werden. Das sind die zwei wesentlichen Erkenntnisse der Kommunalwahlen in Lauterbach. Johannes Geprägs und Tobias Fehrenbacher konnten ihren hohen Bekanntheitsgrad in viele Stimmen ummünzen. Geprägs holte sich als Neuling gar den inoffiziellen Titel des Stimmenkönigs. Die Patt-Situation könnte dazu führen, dass Bürgermeister Norbert Swoboda bei Kampfabstimmungen zwischen den beiden Fraktionen das Zünglein an der Waage ist. Solche Abstimmungen sind aber selten der Fall. Parteipolitik spielt in Lauterbach nur eine untergeordnete Rolle – zum Glück. Schließlich sollte das Wohl der Gemeinde an erster Stelle stehen und nicht eine von der Fraktion vorgegebene Richtung.