Ansgar Fehrenbacher (links) bedankt sich bei Magdalena und Frank Oehler für den informativen Vortrag. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Von Fernseh-Dokumentation bekannte Familie Öhler gibt nützliche Tipps

Lauterbach. Zahlreiche Besucher sind kürzlich der Einladung der Unabhängigen Bürger Lauterbach (UBL) zu einem Vortrag von Magdalena und Frank Oehler zum Schwerpunktthema "Leben mit weniger Plastik" in die "Mühlenstube" gefolgt.

Die Familie Öhler ist als plastikfreie Großfamilie aus der RTL-Doku "Das Jenke Experiment" bekannt, in der ihr Weg "Leben ohne Kunststoffe" vorgestellt wurde. Vor allem gesundheitliche Gründe haben die Öhlers laut Mitteilung zu diesem Schritt bewogen, zumal sich heute Kunststoffe messbar im Blut des Menschen nachweisen lassen. Das RTL-Team in ihrer Wohnung, heißt es weiter, empfanden sie als "tolles Team, mit dem sich fantastisch zusammenarbeiten ließ".

Magdalena Öhler gab in ihrem einstündigen Vortrag viele ihrer Erfahrungen, gepaart mit praktischen Tipps weiter. Küche und Bad sind für sie Bereiche, in denen viele Weichmacher in unseren Körper gelangen. Durch einige kleine Veränderungen und ein bisschen Kreativität lässt sich diese gesundheitlich bedenkliche Aufnahme ganz einfach reduzieren. Dabei sind Dosen aus Edelstahl, Glasflaschen oder Bienenwachstücher eine gute Möglichkeit, um den Kontakt der Lebensmittel mit Kunststofffolien und Kunststoff Verpackungen zu vermeiden.

Schon beim Einkauf setzen die Öhlers auf unverpackte Lebensmittel. Auch im nahen Umfeld finden sich in der Zwischenzeit immer mehr Lebensmitteleinzelhändler und Metzgereien, die mitgebrachte Behältnisse wie Dosen befüllen.

Öhler hat sämtliche Küchenutensilien wie Küchenmesser, Siebe, Hobel oder Spülbürsten durch plastikfreien Versionen aus Holz und Metall ersetzt. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen und hat bei Öhlers mehrere Jahre gedauert.

Im Bad wurden die Zahnbürsten und die Haarbürsten durch Holzversionen ersetzt und anstelle von Zahnpasta werden Zahnpulver und Zahntabs verwendet. Plastikfreie Abschminkpads, Wattestäbchen und Slipeinlagen hatte Öhler zur Veranschaulichung gleich mitgebracht.

Kritisch sieht Magdalena Öhler Kosmetika und Körperpflegemittel, die oft Nanoplastik enthalten. Selber machen ist das A und O, erklärt sie und stellt Deo aus Natron, Wasser und ätherischen Ölen her.

Zum Putzen benutzt sie Kaisernatron, Zitronensäure und Backpulver, bei der Reinigung der Toilette hilft ihr Cola. Die Wäsche wird mit Soda gewaschen. Viele dieser alten Hausmittel sind heute nur noch wenigen älteren Mitbürgern bekannt. Von ihnen, erzählte Öhler, habe sie auch viele Tipps bekommt und ausprobiert. In ihrem eigenen Youtube-Kanal erklärt und veranschaulicht Öhler viele ihrer Alternativen.

Frank Öhler hatte noch einige interessante Zahlen zur Verdeutlichung ihrer konsequenten Lebensweise parat. So hat es die Familie geschafft, ihren Plastikverbrauch von zehn gelben Säcken im Monat auf einen halben Sack zu reduzieren. Auch seien ihre Einkaufe verglichen mit einem Markenartikel-Warenkorb nicht teurer.

Der UBL-Vorsitzende Ansgar Fehrenbacher bedankte sich bei Familie Öhler für den offenen und informativen Vortrag mit einem Präsent.