Die Hemdglonker kommen für einen Sprung bei der Seniorenfasnet vorbei. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Senioren feiern froh gelaunt in der "Sonne" / Blinkendes Feuerwehrfahrzeug statt Laternen

Lauterbach. Mit Brezelsegen, Büttenreden, Schunkelrunden und Polonaisen feierten die Senioren der katholischen Kirchengemeinde am Schmotzigen Donnerstag ihre Fasnet in der "Sonne".

Erstmals moderierte Ursula Hauser als Nachfolgerin von Michael Haas das Programm. "Wir feiern heute mit kleinem Programm ganz groß, jetzt geht’s mit einem Brezelsegen los", begrüßte sie die Gäste in gereimter Form.

Als eine kleine Abordnung von Stumphosen und Elferrat mit dem Lauterbacher Narrenmarsch einzog, war die urige Gaststube schon gut gefüllt. Die Hästräger forderten kräftig auf zum Singen, sonst gab es keine Brezel.

In der Maskerade zweier Trauerschnallen verbreiteten Felicitas Klaussner und Traude Srdinko mit ihren Anekdoten allerlei schwarzen Humor im Sprechgesang. Wer auf dem Bänkle des neu gestalteten Friedhofs sitze, könne erfahren, wer gestorben, geschieden und gepaart sei. Die Krankenkasse kritisierten sie, weil diese Viagra bezahle, aber keine Brille.

So könne man jetzt wieder schnackseln, aber man sehe nichts mehr. Eine Frau habe ihrem Mann am Sterbebett versprochen, ihm sein ganzes Vermögen mit in den Sarg zu legen. Dessen Geld habe sie vom Konto abgehoben, auf ihres umgebucht und ins Grab dann einen Scheck reingelegt. Schlafmütze Johanna Kaupp nahm die Rathausbelegschaft auf die Narrenschippe. Wie sie vermutete, schaltet die Gemeinde deshalb ab und zu den Strom aus, um das Geld für die höhere Besoldung von Hauptamtsleiter Andreas Kaupp zu erwirtschaften.

Schunkelrunden

Da die Stadt Schramberg die Straßenlaternen vom Junghans-Terrassenbau bis zum Meierhof abbauen will, hatte sie einen Vorschlag parat. Um den gefährlichen Fußüberweg zu beleuchten, könne man an dieser Stelle ein ausgedientes, blinkendes Feuerwehrfahrzeug hinstellen.

Singend mit lauten Tönen marschierten die Hemdglonker auf die Bühne. Sie waren wie jedes Jahr bei ihrer Tour auf einen Sprung bei den Senioren vorbeigekommen. "Losset d’Sau raus un wer ganz mutig isch, ka au tanza uf am Tisch", gaben sie die Parole zum Fasnetfeiern aus. Ganz so toll trieben es die Senioren zwar nicht. Doch bei Schunkelrunden und Polonaisen durch die Tischreihen hatten sie ebenso ihren Spaß. Und wie seit über zehn Jahren sorgte Keyboarder Yannic Bihl für den passenden Musikmix.