Nicht schön: Die weiße Farbe verschmutzt die Sandsteinwand auf dem Friedhof. Doch was ist die Ursache des Problems? Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Zwist beim Thema Friedhof / Änderungen bei den Kriegsgräbern / Parkplätze vor der Segnung

Es ist ein Ärgernis: Die erst jüngst errichteten Sandsteinmauern am Friedhof sehen übel aus. Weißes Material quillt aus den Fugen. Es verschandelt die Mauern.

Lauterbach. Bislang ist noch nicht einmal klar, was die Verschmutzung auslöst. Sind es die Steine selbst, die das Material abgeben? Ist es der verwendete Kleber? "Eine ungute Sache", befand Bürgermeister Norbert Swoboda beim Vor-Ort-Termin des Gemeinderats auf dem Friedhof. Auch die Gemeinderäte konnten sich keinen Reim auf die Sache machen.

Daher werde es, so Swoboda, demnächst ein Gespräch mit allen Beteiligten geben. Als da wären: die Baufirma, das Ingenieurbüro, der Kleberhersteller und die Gemeinde. Wird hier keine Einigung erzielt, dürfte die Sache vor Gericht gehen. Derzeit versuchten die Firmen, den Schwarzen Peter weiterzuschieben, informierte der Bürgermeister.

Ansonsten sei die Anlage gelungen, ihm seien noch keine negativen Rückmeldungen zu Ohren gekommen. Ein großer Pluspunkt sei beispielsweise der barrierefreie Zugang zum neuen Bereich.

Die ganzen Umbaumaßnahmen gab es natürlich nicht zum Nulltarif, es wurden 1,5 Millionen Euro fällig. Der Friedhof werde auch weiterhin sukzessive parkähnlich umgestaltet. "Das kostet weiterhin Geld, aber nicht mehr diese Riesensummen", versicherte Swoboda.

Kriegsgräber

Die 22 Kriegsgräber sind zwar im Mittelpunkt des Friedhofs, sie sind aber in die Jahre gekommen und nicht mehr sonderlich ansehnlich. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Eine sieht die Auflösung der Kriegsgräber vor. Die Gebeine würden dann in ein Sammelgrab überführt. Dahinter soll eine Tafel mit den Namen angebracht werden.

Die zweite Möglichkeit sieht eine neue Einfassung der Gräber und neue Holzkreuze vor, da die bisherigen schon verfault sind oder kurz davor stehen.

Hier zeigte sich der Gemeinderat gespalten. Ansgar Fehrenbacher, Rolf Buchholz und Britta Schondelmaier sprachen sich dafür aus, die Kriegsgräber als Mahnmal zu erhalten. "So könnte man die Zeit aufarbeiten, zumal es immer weniger Zeitzeugen gibt", sagte Fehrenbacher. Er könnte sich auch ein Ehrendenkmal vorstellen. Die Tendenz ging zu einer wie auch immer gelagerten zentrale Gedenkform anstatt einer Grabkammer. Nun wird man Vorschläge für eine mögliche Gestaltung einholen. Ein Landregen, der sich gewaschen hatte, beendete die Diskussion just an diesem Punkt.

Parkplätze

Unter dem Dach der Aussegnungshalle angekommen, berichtete Swoboda von der Umgestaltung des Parkplatzes. Nach der Fertigstellung gebe es möglicherweise eine Segnung mit den Pfarrern.