Die Campteilnehmer mit Volker Becker (von links), Kim Ebinger (Dritte von links) und Larika Waldmann (Vierte von rechts). Fotos: Borho Foto: Schwarzwälder Bote

Internationales: Beim IBG-Camp sind 13 junge Leute aus acht Nationen im Einsatz für die Natur

Das IBG steht für Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten. Die Camps haben zum Ziel, durch internationale Jugendgemeinschaftsdienste einen Beitrag zu Frieden und Völkerverständigung zu leisten.

Lauterbach. IBG ist ein gemeinnütziger Verein. Seit 1956 wurden mehr als 1500 Works-Camps mit über 15 000 Teilnehmern in Deutschland und deutschsprachigen Ländern organisiert. Sie genießen einen ausgezeichneten Ruf.

Mit Ausnahme der gewählten Leiterin Larika Waldmann aus Östringen ist beim Camp in Lauterbach niemand der deutschen Sprache mächtig. Die übrigen zwölf Teilnehmer stammen aus Italien, Mexiko, Russland, Spanien, Südkorea, Türkei und der Ukraine.

Die redegewandte Leiterin Waldmann (27 Jahre) hat in Castellón (im Osten von Spanien) ihren Master zum Thema "Frieden, Konflikt und Entwicklung" abgelegt. Sie hat sich um die Stelle als Leiterin des IBG-Camp beworben. Die übrigen Teilnehmer sind zwischen 18 und 30 Jahre alt.

Biotoppflege im Rotwasser

Zu ihren Einsatzgebieten zählen Biotoppflege bei Nasswiesen und Mooren, Weidepflege mit Entbuschung, Neophytenbekämpfung und kleinere Pflegemaßnahmen. Das Lauterbacher Projekt erstreckt sich auf die Biotoppflege im Rotwasser, Springkraut-Beseitigung im Spittel und an Lauter- und Sulzbach, Pflege eines Waldbiotops sowie Offenhaltung der Landschaft mit Zurückschneiden des Wildwuchses. Es handelt sich um Tätigkeiten, die nicht zum Aufgabenbereich der Kommune zählen.

Das IBG-Camp dauert vom 14. Juli bis 5. August. Der Dienst beträgt rund 30 Stunden pro Woche. Die verbleibende Zeit ist dem Freizeitprogramm und Bildungsveranstaltungen vorbehalten.

Hierzu zählen die Erkundung der näheren Umgebung von Lauterbach. Es geht aber auch nach Schiltach, Freiburg und Straßburg. Alternativ ist ein Besuch des Wolf- und Bärenparks in Bad Rippoldsau-Schapbach ist geplant.

Die Gemeinde unterstützt das Camp mit rund 5000 Euro. Die Teilnehmer bezahlen ihren Aufenthalt selbst. Lediglich für die Kosten für Übernachtung und Essen wird ein Beitrag geleistet. Ansonsten werden alle übrigen Kosten, sogar die Vermittlungskosten, auf freiwilliger Basis entrichtet.

Unterkunft im Moosenmättle

Das Camp ist im Familien- und Freizeitheim Moosenmättle untergebracht. Die Gemeinde ist früh auf diesen Dienst aufmerksam geworden. "Ich finde es begeisternd, dass sich immer wieder junge Leute für diese Arbeit interessieren", so der ständige Begleiter Volker Becker von der Gemeindeverwaltung, der von Anfang an dabei ist.

Das IBG-Camp gastiert zum 13. Mal in Lauterbach. Das Projekt wird vom Landschaftsentwicklungsverband Mittlerer Schwarzwald (LEV) unterstützt, das einen umfangreichen Werkzeug-Pool zur Verfügung stellt. Geschäftsführerin Kim Ebinger gegenüber unserer Zeitung: "Ich finde es toll, dass sich junge Leute aus der ganzen Welt hier für die Landschaftserhaltung einsetzen, zumal die meisten keinen realen Bezug zu Deutschland und zum Schwarzwald haben. Das ist beeindruckend."

Die Italienerin Valeria aus Mailand sagt: "Ich mag das Landleben besonders gern – lieber als das Leben in der Stadt. Ich liebe es, die Arbeit in fremden Ländern kennenzulernen und somit in meinem Heimatland anwenden zu können."

Die Gemeinde stellt dem Camp den Kleinbus zur Verfügung und organisiert außerdem die Verbindung zu Taxis.