UBL-Mitglieder, Gemeinderäte und Gemeinderatskandidaten waren zu Besuch in der Seniorenresident (von links): Tobias Fehrenbacher, Manuela Buchholz, Doris Moosmann, Thomas Glück, Stefan Weinmann, Ansgar Fehrenbacher, Manfred Haas und Ulrike Hoffmann, die Leiterin der Seniorenresidenz Foto: Wierzba Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: UBL-Besuch bei der Seniorenresidenz Lauterbach / Essen auf Rädern für jedermann möglich

Lauterbach. Neues und Interessantes haben Mitglieder, Gemeinderäte und Gemeinderatskandidaten der Wählervereinigung Unabhängige Bürger Lauterbach (UBL) bei ihrem Besuch in der Seniorenresidenz in Lauterbach erfahren.

Leiterin Ulrike Hoffmann präsentierte die Einrichtung. "Mit derzeit 42 Bewohnern hat die Einrichtung einen familiären Charakter und die Mitarbeiter kümmern sich mit Herz und Fachkompetenz um die überwiegend aus Lauterbach stammenden Mitbürger", erläuterte sie.

In der Demenz-Wohngruppe im Erdgeschoss können bis zu zehn Personen betreut werden, für die es spezielle Angebote wie gemeinsames Musizieren oder Gedächtnisübungen gibt. Auch die übrigen Wohngruppen haben jeweils eigene Aufenthalts- und Funktionsräume.

Mittelpunkt des Hauses ist der große Aufenthaltsbereich, in dem nicht nur gemeinsam gegessen wird, sondern auch die alltäglichen Begegnungen und Besuche stattfinden. Dieser Bereich hat sich sozusagen zum "Dorfplatz" für die Bewohner entwickelt.

Auf die Pflegesituation angesprochen, erklärte Ulrike Hoffmann, dass der Arbeitsmarkt leer gefegt sei und der Pflegeberuf immer noch nicht die Akzeptanz erfahre, die ihm zustehe. Zwischenzeitlich finde – auch in der Politik – ein Umdenken statt.

Die Seniorenresidenz sei in der glücklichen Lage, dass sie wenig Personalwechsel habe und somit eine konstante Pflege bieten könne. Sie kenne Einrichtungen, die Pflegebetten nicht belegen können, weil kein Personal da sei.

Letztlich stelle sich die Frage, ob das Gesundheitswesen und die Versorgung von alten und pflegebedürftigen Menschen als Teil der Daseinsvorsorge dem privaten Markt mit seinen Renditevorgaben überlassen werden könne oder es nicht besser bei gemeinnützigen Organisationen aufgehoben sei, gab sie zu bedenken.

Gute Kooperation mit Gemeinde und Kirchen

Besonders hob die Leiterin die gute Zusammenarbeit mit Gemeinde und Kirchen hervor. Ganz wichtig sei das ehrenamtliche Engagement, das für die Heimbewohner geleistet werde. Immer wieder kommen Vereine zu Besuch und lassen so die in der Seniorenresidenz lebenden Menschen am Gemeindeleben teilhaben.

So sei es eine gelungene Überraschung gewesen, als beim Feuerwehrfest die Bewohner spontan von der Feuerwehr zum Festplatz begleitet wurden. Das Erzählcafé oder auch die Ausflüge – beispielsweise zum Europa-Park, zu den Vogtsbauernhöfen oder auf die Insel Mainau konnten und können nur stattfinden, wenn ehrenamtliche Unterstützer helfen. Dabei sei es schon ausreichend, wenn jemand bei so einem Ausflug einen Rollstuhl schiebe, erläuterte die Heimleiterin.

Überrascht zeigten sich die UBL-Mitglieder, dass das Essen auf Rädern auch an Betriebe oder Privatpersonen geliefert werde. Ulrike Hoffmann erläuterte, dass das Essen täglich frisch in der eigenen Küche gekocht und auch außer Haus verkauft werde.

In der Gesprächsrunde diskutierten die UBL-Besucher die Frage der Barrierefreiheit in Lauterbach. Hier gebe es noch Verbesserungsmöglichkeiten, wobei die Barrieren auch durch parkende Autos verursacht würden.

UBL-Vorsitzender Ansgar Fehrenbacher erinnerte daran, dass die UBL schon 1994 eine Aktion durchgeführt habe. Damals hieß es noch nicht "barrierefrei", sondern Lauterbach sollte für junge Familien und Kinder attraktiver werden, worauf damals verschiedene Bordsteine abgesenkt worden seien.

Für die UBL-Mitglieder und die neuen Gemeinderatskandidaten sei es wichtig, die in Lauterbach vorhandenen Institutionen näher kennenzulernen, so Fehrenbacher. "Die Seniorenresidenz hat für uns eine besondere Bedeutung, damit sichergestellt ist, dass unsere Einwohner auch noch dann in Lauterbach wohnen bleiben können, wenn sie auf Unterstützung angewiesen sind oder gar pflegebedürftig werden sollten", sagte er.

Lauterbach habe für alle Lebensphasen ein sehr gutes Angebot, so Fehrenbacher.