Emil Buchholz (»Bachhannes«) wird heute 90 Jahre alt. Foto: Privat

Jubilar: Emil Buchholz wird 90 / In vielen Vereinen aktiv

Lauterbach. Emil Buchholz, ("Bachhannes") feiert heute seinen 90. Geburtstag. Bei bester Gesundheit könnte der Jubilar zusammen mit fünf Kindern, zwölf Enkelkindern und zwei Urenkeln diesen Tag begehen. Allerdings fällt das große Fest, wie so vieles, der Corona-Pandemie und dem Lockdown zum Opfer.

Emil Buchholz wurde als achtes von elf Kindern seiner Eltern Johannes ("Bachhannes") Buchholz und Emilie, geborene Brucker, in Schramberg geboren.

Seine Kindheit und Jugend hat er in Lauterbach im Hause seiner Eltern am Bach im Hölzle verbracht. Von 1937 bis 1945 besuchte er die Volksschule in Lauterbach, danach ging er kurz zur Firma Junghans. Im Oktober 1945 begann eine Lehre bei der Schreinerei Keck in Schramberg. Mit der Gesellenprüfung schloss er diese 1948 ab.

Danach arbeitete er bei der Viktor Neff-Uhrenfabrik in Sulzbach. Eine NSU 250 war sein ganzer Stolz und er machte als junger Bursche in seiner Freizeit tolle Ausfahrten mit seinen Freunden in die Schweiz, nach Österreich und Italien.

1958 heiratete er Annemarie, geborene Moosmann ("Fleischwolf"), vom Unterdorf. Zwischen 1959 und 1970 kamen die fünf Kinder des Ehepaares zur Welt. 1962 erbauten er und sein Bruder Wendel mit großer Eigenleistung das Wohnhaus am Wiesenwegle 5.

1959 übernahm er mit seinem Bruder Wendelin den Fuhrbetrieb seines Vaters. Sie erlebten die Blütezeit der Bahn als vertragliche Bahnspediteure und bauten das Geschäft am "Bachhannes Rank" aus. Anfang der 1970er-Jahre wurde mit dem Straßenneubau nach Sulzbach das Elternhaus und die Garage abgerissen und an der heutigen Stelle am Wiesenwegle 2 neu gebaut. Die Frauen unterstützten ihre Männer tatkräftig – Annemarie Buchholz war beispielsweise in der Buchhaltung tätig.

Nachdem der Bahnhof Schramberg stillgelegt wurde, suchte und fand man Alternativen. So wurde 1987 die Kohlenhandlung von Pia Merkl übernommen und zuletzt als Subunternehmer für eine große Spedition gefahren. Das Fuhrunternehmen Gebrüder Buchholz GmbH stellte seinen Betrieb schließlich am 31. Dezember 1994 ein.

Schon immer war Emil Buchholz sehr aktiv und gesellig. 2008 durfte er mit seiner geliebten Frau Annemarie die Goldene Hochzeit feiern. Leider verstarb sie nur ein Jahr später.

Mit seinen Gesellen der Kolpingsfamilie war er in jungen Jahren aktiv und verbrachte mit ihnen viele schöne Stunden, unter anderem bei legendären Fasnetsbällen.

Heute hat er mit der Seniorengruppe der Kolping wieder Kontakt zu seinen ehemaligen Kumpeln und ist inzwischen seit 70 Jahren Gesellenbruder. Beim Radsportverein "Blitz" sowie dem Fußballverein "Kickers 09" war er jeweils nur kurz aktiv, hält beiden Vereinen aber seit 70 Jahren die Treue.

25 Jahre war der Jubilar aktiver Feuerwehrmann bei der Feuerwehr Lauterbach. Sehr verbunden ist er auch dem TSV Lauterbach, dem er seit 50 Jahren angehört. Dort fungierte er viele Jahre als Übungsleiter der Altersturner und ist bis heute aktives Mitglied.

Sport treiben und sich bewegen waren ihm all die Jahre sehr wichtig. So war er Skifahren, Langlaufen und vor allem Wandern. Zu seinen größten sportlichen Leistungen gehört die Alpenüberquerung 1984 auf dem E5 von Oberstdorf nach Bozen mit seiner Frau Annemarie und seinen Altersturner-Kameraden. Viele Jahre absolvierte er stolz das jährliche Sportabzeichen in Gold.

Auch im Ruhestand ist Emil Buchholz immer noch aktiv und vertreibt sich die Zeit mit Schreinerarbeiten, denn er hat seinen erlernten Beruf zum Hobby gemacht. So hat im Laufe der Jahre jedes Enkel- und Urenkelkind ein Bett von Opa erhalten. Auch Gartenarbeit ist ihm ans Herz gewachsen. Seit dem Tod seiner Frau lebt und versorgt er sich alleine in seinem Haus am Wiesenwegle. Seine Lebensphilosophie lautete und lautet immer noch: "Wer rastet, der rostet".