Das Lama tritt nicht, und es spuckt nicht einmal, es guckt nur neugierig: Die Teilnehmer einer VBE-Fortbildungsveranstaltung unter Leitung von Hans-Jörg Langendorf (rechts) zeigten sich begeistert von dem pädagogisch-therapeutischen Ansatz von Vanessa Fehrenbacher (hinten), mit dem sie die Schüler auf ganz neuen, anderen Wegen mitnimmt. Foto: King Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreisverband Bildung und Erziehung sieht sich Pädagogik-Konzept in Sulzbach an

Lauterbach-Sulzbach. Falsches Vorurteil: Nicht alle Lamas spucken. Dafür sind die Tiere wertvolle Helfer in Therapie und Pädagogik.

Dieses Fazit zog der Kreisverband Bildung und Erziehung (VBE) Rottweil-Villingen-Schwenningen nach einer Fortbildungsveranstaltung in Sulzbach. Tiergestützte Pädagogik und Therapie auf dem Bauernhof spricht alle Sinne an und lässt Verantwortung spüren, heißt es in einer Pressemitteilung. Besucht wurde der Bauernhof von Vanessa Fehrenbacher. Die Grund- und Hauptschullehrerin an der Erhard-Junghans-Schule in Schramberg ist nicht nur auf dem Hof mit vielen Tieren und mitten in der Natur aufgewachsen, sondern sie hat in Hannover eine Ausbildung absolviert und kann als zertifizierte Erlebnispädagogin und Fachkraft für tiergestützte Intervention die dabei gewonnenen Erkenntnisse anwenden. Ideale und perfekte Voraussetzungen dafür, dass Vanessa Fehrenbacher, nun bereits im dritten Jahr, ihre Liebe zu den Tieren und ihr Wissen um die tiergestützte Pädagogik und Therapie auf dem Schulbauernhof anwendet und jeweils vier Schülern in der intensiven Form tiergestützter Intervention Erfahrungen und Erlebnisse vermittelt, wie sie eindringlicher gar nicht sein könnten.

Kinder, die anfangs oft nicht wüssten, ob sie ein Reh, ein Rentier oder eine Ziege vor sich haben, lernten den Umgang mit Tieren, spürten Verantwortung, erführen Emotionalität und Sozialverhalten auf eine ganz andere, neue Art. "Sie setzen sich mit landwirtschaftlichen Prozessen auseinander, die ihnen bisher fremd waren, bekommen ein Gespür für den Umgang mit Tieren wie für die Herkunft und die Bedeutung der Nahrung", so der VBE. Verblüffend sei, so Vanessa Fehrenbacher im Gespräch mit den Teilnehmern der VBE-Veranstaltung, wie Schüler sich in diesen Stunden häufig ganz anders, sensibel und sehr verantwortlich verhalten, anders als oft im "normalen" Schulbetrieb – "teilweise ganz sicher mit einer Wirkung weit über das Erlebte mit den Tieren hinaus." Der Kontakt mit den Eseln, Kühen, Lamas, Ziegen, Schafen, Schweinen und Hühnern beim Rundgang nach dem Vortrag vermittelte den Pädagogen, was dieser so ganz andere Unterricht mit den Kindern machen könne. Kinder erhielten auf diese Weise ganz hautnah und direkt ein ganz besonderes Gefühl und wüerden mit allen Sinnen angesprochen, was auch auf andere Lebensbereiche übertragen werden könne. Hans-Jörg Langendorf, der die Veranstaltung für den VBE initiiert hatte, bedankte sich bei Fehrenbacher für die eindrucksvolle Darstellung der tiergestützten Pädagogik, die weit und breit einmalig und überaus wertvoll sei.