Sie betreiben künftig das "Aladin & Frieda" in der Lauterbacher Ortsmitte (von links): Khaled Alhussein, Emad Abo Albawaker, Ulla Lange, Sonja Rajsp, Tobias Haas mit zwei Kindern, Diana Haas und Elisabeth Wahl. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Integration: Gaststätte in Lauterbacher Ortsmitte bald wieder belebt / Projekt mit viel Enthusiasmus

Der Leerstand ist schon bald vorbei: Aus dem "La Fontana" am Rathausplatz wird das "Aladin & Frieda". Es wird eine ungewöhnliche Gaststätte, so viel steht jetzt schon fest.

Lauterbach. Hinter der Neueröffnung, die im Laufe des Novembers stattfinden soll, steht der Verein "Fair in die Zukunft". Dieser wollte eigentlich einen Partyservice organisieren, erzählt Sonja Rajsp vom Verein. Als dann das "La Fontana" vor einigen Monaten frei wurde, packte man die Chance am Schopf und schlug zu. "Wir setzten uns mit dem Hausbesitzer in Verbindung und pachteten das Ganze für ein Jahr", freut sich Sonja Rajsp wie eine Schneekönigin.

Mittags Imbisswagen, abends Restaurant

Dabei haben die Mitglieder mehrere Eisen im Feuer: "Morgens kommen geflüchtete Frauen und Frauen aus dem Ort, die beispielsweise wieder in den Beruf einsteigen wollen, zusammen, um zu kochen", erzählt Rajsp das Konzept. Mit den frisch zubereiteten Speisen wird ein Imbisswagen befüllt, der dann vor Firmen in Sulgen oder Hardt seine Angebote feilbieten wird.

Nachmittags gibt es in Lauterbach Kaffee und Kuchen, abends können "normale" Gäste, aber auch die Vereine das Restaurant in der Lauterbacher Ortsmitte besuchen. Auch nach 22 Uhr soll es noch etwas zu essen geben, verspricht Sonja Rajsp.

Eine treibende Kraft soll Khaled Alhussein sein. Er arbeitet derzeit noch im Laden von Ruth Fleischmann und ist dort sehr beliebt. Frau Fleischmann habe geweint, als sie von dem Wechsel gehört habe, weiß Sonja Rajsp. Alhussein hört dort auf, um seine neue Aufgabe als Küchenchef von "Aladin & Frieda" wahrzunehmen. Neben einer weiteren Kraft für Küche und Service werden mehrere Teilzeitkräfte angestellt. "Alle sind mit viel Enthusiasmus bei der Sache. Wir hoffen, dass alles reibungslos läuft, auch wenn es anfangs vielleicht noch manchmal etwas hängt", betont Sonja Rajsp.

Sie wird sich um das Marketing und den Einkauf kümmern. Hier kommt die kürzlich gegründete "Ackernative Hardt" ins Spiel, bei der Rajsp ebenfalls treibende Kraft ist. Das dort biologisch erzeugte Gemüse soll in der Küche von "Aladin & Frieda" Verwendung finden.

Angeboten werden sollen syrische und italienische Küche, aber auch ganz klassisch Maultaschen oder Spätzle. Es werde eher eine große Wochenkarte mit wechselnden Angeboten anstatt einer großen Stammkarte geben, sagt Rajsp.

Der Verein "Fair in die Zukunft" hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. So wurde bei der Mitgliederversammlung drei Stunden über das Thema diskutiert. Letztlich sprachen sich aber alle dafür aus, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen.

Zwölf bis 15 Leute packen mit an. Zu tun gibt es bereits jetzt reichlich. Derzeit werden die Räumlichkeiten renoviert und dem Ganzen ein neues Design verpasst.

Küchenkulturen sollen verknüpft werden

Vor der offiziellen Eröffnung soll es bereits einige Testabende geben – "um die verschiedenen Küchenkulturen zu verknüpfen", sagt Sonja Rajsp. Die Leute könnten dann sagen, was ihnen schmeckt, was als Fingerzeig für die künftige Ausrichtung der Gaststätte dienen könnte.

Zudem hat der vegane Starkoch Björn Moschinski für einen Testabend sein Kommen zugesagt. Er wird einige Rezeptvorschläge im Gepäck haben. Das Restaurant werde ohnehin mehrere fleischlose Speisen im Angebot haben, erzählt Rajsp.

Somit dürfte dann bald alles angerichtet sein, damit im November die Gäste bei "Aladin & Frieda" willkommen geheißen werden können.