Auf der sanierten Kimmich-Galerie sollen nun auch Solarzellen installiert werden. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Photovoltaikanlage kommt aufs Dach / Aber: Keine Gelddruckmaschine

Lauterbach (md). Macht eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Galerie Wilhelm Kimmich Sinn? Ja, so der Grundsatzbeschluss des Gemeinderats. Der Lauterbacher Firma SVBO Solar wurde der Auftrag erteilt, eine solche Anlage zu errichten. Außerplanmäßige Ausgaben sollen im Haushalt eingestellt werden. Die Kosten werden mit 28 400 Euro veranschlagt.

Keine Einstrahlung in den Wintermonaten

Patrick Grieshaber, Inhaber von SVBO Solar, erläuterte dem Gemeinderat das Vorhaben im Detail. Die Photovoltaikanlage solle mindestens 20 Jahre in Betrieb sein. Der Grund, warum es recht fix gehen soll: Das Gerüst würde aufgrund der Sanierung noch bis etwa September stehen und die Solaranlage könnte so am besten installiert werden. Die Alternative, das Gerüst ab- und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzubauen, erschien allen Beteiligten als wenig sinnvoll.

Die Sonneneinstrahlung, so Grieshaber, sei nicht so hoch wie bei einem Dach mit kompletter Südausrichtung. Zudem störten umliegende Gebäude und in den Monaten November bis Januar sei die Sonneneinstrahlung fast nicht existent. Trotzdem hätten seine Berechnungen ergeben, dass man auf insgesamt 8000 Kilowattstunden pro Jahr komme. "Eine ordentliche Leistung", befand Grieshaber. Von Februar bis Oktober wäre man durch die Anlage in Sachen Energie autark. In den Jahren 2016 und 2017 lag der Verbrauch bei 4500 Kilowattstunden. Nun werde dieser aber höher sein, da die Galerie stärker genutzt werde, so Grieshaber.

Verglichen wurde die Galerie mit einer Referenzanlage am Grundhof. Die Galerie sei von der Sonneneinstrahlung her besser geeignet als die dortige Anlage. Unter dem Strich werde nach 20 Jahren eine "kleine Rentabilität" stehen. Aber: "Photovoltaikanlagen sind keine Gelddruckmaschinen mehr wie früher", warnte Grieshaber. Je nach Entwicklung des Strompreises falle die Rentabilität höher oder niedriger aus.

Über einen Stromspeicher könnte überschüssige Energie, die tagsüber anfällt, gespeichert werden – und abends zur Beleuchtung bei Veranstaltungen verwendet werden. Dieser würde sogar bei einem Stromausfall einspringen. Die Batterie des Speichers müsste nach zehn Jahren gewechselt werden.

Weitere Photovoltaikmodule, warb Grieshaber, würden den Ertrag weiter erhöhen. Nun soll bis zur nächsten Gemeinderatssitzung der tatsächliche Verbrauch und die Rentabilität geprüft werden – und dann über die möglichen zusätzlichen Module entschieden werden.

Zudem könnten Blechziegel eingebaut werden, um die Solaranlage besser befestigen zu können und Ziegelbruch zu vermeiden – was aber die Kosten nochmals erhöhen würde. Bürgermeister Norbert Swoboda verwies in diesem Zusammenhang auf die kürzlich erneuerten Ziegel. Finanziert worden sei das durch den Verkauf von Ökopunkten an die Gemeinde Hardt.