Die Chancen sind groß, dass die Windräder kommen – nicht überall ist das gern gesehen. Foto: © Massimo Cavallo – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Windkraftanlagen in der Diskussion / Hardy Faißt kritisiert Vorhaben / Rodung im November

Beim Thema Windkraftanlagen im Bereich Kapfwald/Falkenhöhe könnte es jetzt relativ schnell gehen. Ende des Jahres könnte gebaut werden – auch wenn das im Gemeinderat durchaus auch kritisch gesehen wurde.

Lauterbach. Thomas Fritsch und Gerhard Kienzler von der Windkraft Schonach waren im Gremium, um sich den Fragen zu stellen und über den Sachstand zu informieren. Die Genehmigung des Landratsamts soll im Mai erfolgen, anschließend könne ausgeschrieben werden, sagte Fritsch. Im November könne die Stellflächen für die Windräder gerodet und dann die Anlagen errichtet werden. Der Forstweg von der Benzhöhe soll ausgebaut werden, um die vier Windräder mit Fahrzeugen erreichen zu können. Zwei davon sind auf Gemarkung Lauterbach, eines auf Schramberg und eines auf Hornberg.

Eingespeist werden soll der von den Windrädern erzeugte Strom im Umspannwerk Schramberg, wohin eine sechs Kilometer lange Leitung führen wird. Die gelieferte Nennleistung soll ins Hochspannungsnetz eingespeist werden.

Das Risiko einer Beeinträchtigung der Quellen im dortigen Bereich sei laut einem Gutachten sehr gering, so Fritsch. Die Windräder hätten eine Brandmeldeanlage und Löscheinrichtung, was vom Kreisbrandmeister befürwortet worden sei.

Sperrungen wegen Eiswurfs seien keine vorgesehen, da das Risiko relativ gering sei. Es würden aber Hinweisschilder angebracht. Bei drohender Gefahr gebe es überdies eine Abschaltautomatik, ergänzte Fritsch.

Produziert werden sollen 37,8 Terrawattstunden Strom pro Jahr. Bei einer Vergütung von 6,2 Cent je Kilowattstunden sei ein wirtschaftlicher Betrieb möglich. Hier hakte Hardy Faißt ein. Ein wirtschaftlicher Betrieb sei offenbar nur mit der Höchstförderung möglich. "Das ist ganz eindeutig ein schlechter Standort", kritisierte er. Es sei ein mittlerer Standort, sagte Fritsch.

Faißt ließ aber nicht locker und sprach das Thema Auerwild an: Es sei nicht damit zu rechnen, dass sich dort Auerwild ansiedle, entgegnete ihm Fritsch. Trotzdem sorge man für Ausgleichsmaßnahmen, obwohl die Falkenhöhe lediglich Potenzialfläche für Auerwild sei. "Die Messe ist ohnehin gelesen", sagte Faißt mit leicht resigniertem Unterton.

Martin King fragte nach, wie die Chancen für die Genehmigung stehen. Sehr gut, befand Fritsch, da es derzeit kaum neue Genehmigungsverfahren gebe. "Es ist ein guter Zeitpunkt", meinte er.

Die Windkraft Schonach, meinte Kienzler, werde aller Voraussicht nach nicht der Betreiber der Windräder sein. Vielmehr stehe man in Gesprächen mit Energieversorgern.

"Dann sind wir gespannt, wie das Landratsamt entscheidet", schloss Bürgermeister Norbert Swoboda diesen Punkt.