Eine "optisch bedrängende Wirkung" für Gebäude auf dem Hilsenbühl am Fohrenbühl verhinderte eine Windkraftanlage am Falken, die rechts über den Wald ragen würde.Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Lauterbacher Gremium stimmt Antrag für Energieanlage auf Reichenbacher Gemarkung zu

Dem Antrag der Windkraft Schonach auf eine Neugenehmigung eines Windrads auf Flurstücken in Hornberg-Reichenbach sollte der Gemeinderat Lauterbach zustimmen. Das erfolgte nicht ganz ohne Gegenwind.

Lauterbach. Vier Windenergieanlagen (WEA) sollen im künftigen Windpark Falkenhöhe den Strom für mehr als 13 400 Haushalte liefern.

Für drei Anlagen wurden vor dem Winter bereits die Fundamente gelegt. Von den genehmigten Anlagen liegt jeweils eine auf den Gemarkungen von Lauterbach (WEA 2) und Tennenbronn (WEA 3) sowie eine in Hornberg-Reichenbach (WEA 4). Die ursprünglich geplante vierte Anlage (WEA 1) auf Lauterbacher Gemarkung wurde wegen der "optisch bedrängenden Wirkung" auf das Gebäude Hilsenbühl 1 nicht genehmigt.

Mit der Verschiebung dieser Anlage um 145 Meter nach Südsüdost könne die Windkraft Schonach die optisch bedrängende Wirkung im Hilsenbühl vermeiden, erklärte ein Vertreter der Firma bei der Sitzung des Gemeinderats im Gemeindehaus in Lauterbach. Damit werde die WEA 1 nicht nur aus der Ansicht verschoben, sondern auch über die Kreisgrenze nach Reichenbach.

Die vier Anlagen liegen in den Flächennutzungsplänen in der Konzentrationszone für Windenergie. Geplant sind die Anlagen mit einer Nabenhöhe von 149 Meter, mit einem Rotordurchmesser von 136 Metern wachsen die Anlagen auf eine Gesamthöhe von 217 Meter. Die Nennleistung für den Anlagentyp Vestas V136 liegt bei 4,2 Megawatt; der erzielte Jahresertrag einer Anlage entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch aller Privathaushalte in Hornberg und Lauterbach.

Zur Neugenehmigung der WEA 1 stehe nun die Offenlage der Pläne an, die in den Ämtern in Hornberg, Offenburg und Rottweil bis April ausliegen. Mit einer Genehmigung werde bis Mitte/Ende 2021 gerechnet. Der Netzanschluss werde in die Zuwegung von der WEA 2 zur neuen Anlage verlegt; die park-interne Verkabelung der Anlagen sei verlegt, ebenso die externe Netztrasse über 8,3 Kilometer zum Umspannwerk in Schramberg. Die Netzkapazität sei für alle vier Anlagen im Windpark ausgelegt. Für die drei genehmigten Anlagen sollen ab Ende April die Bauteile geliefert werden, sodass die Inbetriebnahme noch für dieses Jahr erwartet werde.

Mit allen Möglichkeiten werbe Lauterbach für Tourismus und Erholung, aber mit jeder neuen Windkraftanlage verliere der Schwarzwald an Erholungswert, mahnte Hubert Nagel. Weil gerade im Gebiet Falken Wanderwege beeinträchtigt werden, sei er "nicht begeistert von den Anlagen".

Er teile nicht die Aussage, dass Windräder dem Tourismus schadeten, verwies Ansgar Fehrenbacher auf andere große Anlagen zur Energiegewinnung. Erich Fehrenbacher wollte für den Bau von Windanlagen nicht so viel Wald abholzen, sondern sie besser in freiem Feld aufstellen, wie etwa bei Dunningen.

Wegen der Abstandsregeln müssten Anlagen im Außenbereich liegen und wegen der Windhöffigkeit meist auf Anhöhen, die oft bewaldet seien, erklärte der Vertreter der Windkraft Schonach. Am Falken würden nach dem Bau etwa zwei Drittel der freien Flächen wieder aufgeforstet. Die bereits bestehenden Anlagen in der Umgebung bestätigten die erwarteten Ertragswerte, die im Antrag ausgewiesen werden.

Bei der Gegenstimme von Hubert Nagel votierten die Gemeinderäte schließlich für die Neugenehmigung und empfahlen, das Flächenpooling, mit dem auch umliegende Grundstückseigentümer von einer finanziellen Zuwendung für die eingespeiste Strommenge profitieren können.