Gemeinderat: Investitionen bei der Wasserversorgung / Gute Konjunktur macht sich bei Steuern bemerkbar

"Wir haben wenig freien Spielraum, können aber insgesamt zufrieden sein": So hat Bürgermeister Norbert Swoboda im Gemeinderat den Haushaltsplan 2019 bilanziert, der nun in trockenen Tüchern ist und verabschiedet wurde.

Lauterbach. Allerdings würden größere Projekte wie die Neugestaltung des Rathausvorplatzes, die Sanierung der Wilhelm-Kimmich-Galerie oder die Vorhaben am Schulhof die Mittel binden.

Kreisumlage

Zu monieren hatte Swoboda die gestiegene Kreisumlage, für die Lauterbach 1,05 Millionen Euro an den Kreis "abdrücken" muss. 2018 waren noch 883 000 Euro eingeplant. Das liegt aber auch an der im Vergleich zum Vorjahr höheren Steuerkraftsumme. Diese liegt bei 3,57 Millionen Euro (Vorjahr 3,02 Millionen Euro).

Einkommenssteuer

Bei der Entwicklung des Einkommenssteueranteils zeigt die Kurve seit 2010 konstant nach oben, was auf eine gute Konjunktur und wachsende Einkommen bei den Bürgern hinweist. Im Haushaltsplan sind aus dieser Steuer 1,65 Millionen Euro einkalkuliert (Vorjahr 1,5 Millionen). 2010 lag dieser Wert noch bei 1,07 Millionen Euro.

Gewerbesteuer

Deutlich schwankender sind die Einnahmen bei der Gewerbesteuer – aktuell zeigen sie nach unten. Im Haushalt 2019 sind 325 000 Euro eingeplant, im Vorjahr waren es 450 000 Euro. Unter anderem liegt das auch daran, dass sich die Volksbank in Lauterbach verkleinert und somit weniger Gewerbesteuer zahlt. Das Allzeithoch datiert aus dem Jahr 2014, damals spülte die Gewerbesteuer 656 000 Euro in die Gemeindekassen.

Verschuldung

Hier geht es vor allem durch die genannten Projekte nach oben. Die Pro-Kopf-Verschuldung steigt von 519 auf 602 Euro. Es wird ein Kredit über 170 000 Euro aufgenommen. Bei den Gemeindewerken fällt der Anstieg deutlich drastischer aus. Dort steigen die Schulden pro Kopf von 81 auf 276 Euro an. Die gesamte Pro-Kopf-Verschuldung steigt von 600 auf 878 Euro. Zum Vergleich: Der Durchschnitt liegt im Kreis Rottweil bei 870 Euro, in Baden-Württemberg bei 1021 Euro.

Zuführungsrate

Lag diese für 2017 noch bei 1,03 Millionen Euro, so sank sie 2018 auf 742 000 Euro. Im kommenden Jahr fällt der Wert mit 159 000 Euro eher kümmerlich aus.

Rücklage

Hier werden 338 000 Euro entnommen. Eine weitere Entnahme ist dann nicht mehr möglich, da die Gemeinde am Mindestbetrag von 130 000 Euro angekommen ist.

Personalkosten

Hier ist ein ständiger Anstieg zu verzeichnen. Unter anderem wird eine zusätzliche Vollzeitkraft durch eine neue Gruppe im Kindergarten benötigt. Für 2019 wird mit Kosten von 1,19 Millionen Euro geplant, ein Jahr zuvor waren es 1,12 Millionen Euro. 2009 lagen die Personalkosten noch bei 840 000 Euro.

Investitionen

Der größte Brocken ist unter dem Titel "Ortskernsanierung" mit 958 000 Euro zu finden. Hierzu zählt vor allem die Sanierung der Unteren Hauptstraße (310 000 Euro) und die Sanierung der Galerie Kimmich (571 000 Euro). Vorgesehen ist eine Landeszuweisung von 311 000 Euro und eine Ausgleichstockzuweisung von 400 000 Euro. Die Winterbauernhofbrücke soll für 120 000 Euro saniert werden (davon 60 000 Euro Zuschuss).

Straßenunterhalt

Für Unterhaltungsmaßnahmen wurde der Betrag auf 180 000 Euro nach oben geschraubt. Darin enthalten sind 120 000 Euro für die Nachfinanzierung der L 108 und des Gehwegteilstücks in Richtung Unterdorf.

Wasserversorgung

Die Pumpstation Benat soll für 300 000 Euro saniert werden sowie im zweiten Bauabschnitt der Hochbehälter Hartskäpfle für 310 000 Euro. Finanziert wird das Ganze über Kredite.

Kanal

Eingeplant ist der Neubau des Kanals in den Bereichen Mooswald, Spittel und Welschdorf für 881 000 Euro. Hier wird mit Zuschüssen von 599 000 Euro gerechnet. Die Anlieger werden mit Entwässerungsbeiträgen beteiligt.

Feuerwehr

Für einen neuen Mannschaftstransportwagen stehen 50 000 Euro im Etat (Zuschuss 13 000 Euro) gerechnet. Für die Beschaffung von digitalen Funkmeldeempfängern sind 15 800 Euro veranschlagt.