Gesundheit: Lauterbach hat sich über das Wochenende zum Hotspot entwickelt / Mehrere Ausbrüche

Lauterbach. Bis Mittwoch vergangener Woche war die rund 2900 Einwohner zählende Schwarzwaldgemeinde Lauterbach nahezu coronafrei. Gerade einmal sechs Fälle waren seit Beginn der Pandemie im Frühjahr bis zu diesem Zeitpunkt gezählt worden. Doch mehre Ereignisse am vergangenen Wochenende, die logischerweise erst mit Verzögerung einen positiven Test auslösen, sind Grund für diesen Sprung, wie Bürgermeister Norbert Swoboda sagt. Sechs Fälle, davon null aktive zeigte die Kreisstatistik für Lauterbach am Mittwoch 4. November, an. Dies hat sich jetzt schnell geändert: Bereits am Donnerstag, 5. November, waren es acht Fälle insgesamt bei zwei aktiven und am Donnerstag, 6. November, kamen vier weitere aktive hinzu.

Mit Stand Samstag, 7. November, meldete die Kreisverwaltung 15 aktive Covid-Fälle in Lauterbach, am Sonntag waren es dann bereits 27. Dies würde, umgerechnet auf die derzeitigen Werte pro 100 000 Einwohner, eine Inzidenz von 932 Fällen bedeuten.

Offiziell, so Bürgermeister Norbert Swoboda am gestrigen Sonntag, seien der Gemeinde lediglich zwei Fälle bekannt. Dem Rathaus seien seitens des Gesundheitsamts am Freitag zwei infizierte Personen und vier Verdachtsfälle gemeldet worden. Mehr Informationen seitens des Kreises habe es bislang noch nicht gegeben, sagt Swoboda. Und so sei die Lauterbacher Verwaltung gezwungen gewesen, sich einmal umzuhören. Lauterbach sei ein Dorf, so Swoboda, was die indirekte Informationsbeschaffung dann auch etwas einfacher gemacht habe. So habe er in Erfahrung bringen können, dass die Übertragung auf einen Infizierten wohl aus einem Fitnessbereich in einem Nachbarort stamme. Zudem hätte sich eine Gruppe von Personen in einem Lokal angesteckt, die weiteren Infektionen seien in einer weiteren Gruppe lokalisiert, die sich ebenfalls noch vor dem verordneten "Lockdown light" getroffen hätten, wie der Bürgermeister betont.

Glücklicherweise seien mit Ausnahme von zwei Personen um die 50 die weiteren Infizierten im Alter zwischen 18 und rund 30 Jahren. In der Seniorenresidenz, hier habe er, so betont Swoboda, auch nochmals mit Leiterin Ulrike Hoffmann gesprochen, gebe es derzeit glücklicherweise keine Fälle.

Allerdings muss die Gemeinde ab dem heutigen Montag ihr Rathaus schließen, da er dort zwei Mitarbeiter als Kontaktpersonen vorsorglich in Quarantäne geschickt habe. Hier müsse zunächst auf die Ergebnisse gewartet werden, bevor er wisse wie es weiter gehe. Dass dies momentan eine ganze Zeit daure, ist Swoboda hinsichtlich einer anderen Person bekannt, die diese Woche ihr Ergebnis erst erhalten hatte, als die Quarantänezeit bereits abgelaufen gewesen sei.

Klar sei auch, dass der Kindergarten in Lauterbach aufgrund von Kontakten bei den Betreuungspersonen ab dieser Woche nicht mehr die gewohnten Öffnungszeiten anbieten könne, weil dazu das Personal fehle. Da werde es auf jeden Fall Einschränkungen geben, kündigte der Bürgermeister an.