Wie geht es weiter mit der Kimmich-Galerie? Noch steht das in den Sternen. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Unterschiedliche Meinungen zur geplanten Sanierung der Kimmich-Galerie / Vergabe im Februar

Reinhold Müller wollte es genau wissen: Wie viele Menschen denn die Kimmich-Galerie pro Jahr besuchen, fragte er im Gemeinderat an. Ihm missfiel, dass die Gemeinde für die Sanierung der Galerie viel Geld in die Hand nehmen möchte.

Lauterbach. Pro Ausstellung würden zwischen 118 und 500 Besucher gezählt, lautete die Antwort. Teilweise gebe es auch zwei Ausstellungen pro Jahr, dann verdopple sich die Zahl.

Dann seien es rund zehn Besucher pro Woche, folgerte Müller. Und für diese sei die Gemeinde gewillt, knapp 400 000 Euro für die Sanierung auszugeben, monierte er. Auf der anderen Seite sei kein Geld vorhanden, um Straßen wie im Kammermartinsdobel, Eichbusch oder Pfarrer-Sieger-Straße zu sanieren. Der Bereich Wiesenwegle, Eichbusch und Benatweg werde als nächstes saniert, informierte Bürgermeister Norbert Swoboda.

Und weiter: Noch sei die Sanierung der Kimmich-Galerie nicht in trockenen Tüchern, da noch keine Vergabe der Gewerke stattgefunden habe. Eigentlich war die Vergabe für die Sitzung am Montag vorgesehen, doch daraus wurde nichts. Für das Gewerk Lüftung, sagte Hauptamtsleiter Andreas Kaupp, sei gar kein Angebot abgegeben worden, für Heizung, Starkstrom und Fernmeldetechnik seien die Preise überhöht gewesen. Daher wird die Ausschreibungsfrist nun verlängert.

Für die Lüftungsanlage wird mit Kosten von 63 000 Euro gerechnet. Erich Fehrenbacher fragte an, ob eine solche überhaupt notwendig sei. "Bislang ging es doch auch ohne", so sein Argument. Wenn eine Lüftung eingebaut werde, sagte Architekt Jürgen Bihlmaier, dann müsse diese auch den Anforderungen entsprechen. "Die Bilder brauchen die Lüftung nicht, die Menschen hingegen bei Veranstaltungen und Vorträgen sehr wohl", meinte er.

Lüftung erfolgt derzeit unfreiwillig durch die undichten Fenster

Kurios: Bislang gibt es bereits eine Lüftung – und zwar deshalb, weil die alten Fenster nicht dicht sind und so ein Luftaustausch stattfindet. Sollte die Sanierung aber kommen, würden neue Fenster eingebaut.

Sonja Rajsp wies auf das Problem des Schimmels hin. Würden neue Fenster in alten Gebäuden eingebaut, könne es rasch zur Schimmelbildung kommen. Mit dem Einbau einer Lüftung wäre das Problem aus der Welt geschafft.

Die Angebote für die übrigen Gewerke waren erfreulich. Die Kostenschätzung lag bei 770 000 Euro. Nach der Ausschreibung liegt dieser Betrag bei 740 000 Euro. Die Hälfte davon könnte über Zuschüsse abgedeckt werden, sodass bei der Gemeinde – nach derzeitigem Stand – 370 000 Euro verbleiben würden. Da diese Rechnung derzeit aufgrund der fehlenden Gewerke recht wacklig ist, wurden die bereits feststehenden Gewerke noch nicht vergeben. Die Vergabe soll nun in der Sitzung am 17. Februar erfolgen.