Michael Holderied (Vierter von rechts) wurde nicht müde, den zahlreichen Besuchern die Mühle zu erklären. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder Bote

Historie: Touristisches Kleinod im Sulzbachtal / Zahlreiche Besucher am Deutschen Mühlentag

Zahlreiche Besucher haben den Deutschen Mühlentag zu einem Spaziergang genutzt, um die Mooswaldmühle im hinteren Sulzbachtal zu besichtigen – trotz gelegentlichem Regen.

Lauterbach-Sulzbach. Die idyllisch gelegene Mühle zählt zu den historischen Sehenswürdigkeiten der Schwarzwaldgemeinde Lauterbach.

Die Mühle wird anno 1700 erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist auch nach 300 Jahren immer noch voll funktionsfähig. Betrieben wird sie über einen oberschächtigen, rund 25 Meter langen Holzkähner vom naheliegenden Mahlweiher. Das Getreide wird, je nach gewünschtem Feinheitsgrad, bis zu sieben Mal aufgeschüttet und gemahlen.

"Kleienkotzer" sorgt bei den Kindern für helle Freude

Das Getriebe ist vollständig aus Holz. Der "Kleienkotzer" zieht die Besucher regelmäßig in seinen Bann. Insbesondere die Kinder haben an ihm ihre helle Freude.

Im Zusammenhang mit der Denkmalstiftung Baden-Württemberg wurde vor Jahren das alte Reetdach durch ein neues ersetzt. Die Mooswaldmühle zeichnet sich deshalb durch ein einzigartiges "Postkarten-Motiv" aus.

Der Betreuer der Mühle, Michael Holderied, wird nicht müde, die Geschichte der Mühle anekdotenreich zu erzählen. So wusste er zu berichten, dass im Jahr 1772 der damalige Besitzer des Mooswaldhofs die Hälfte des Nutzungsrechts an der Mühle an seinen Nachbarn, den Käppelehofbauern, verkaufte. Es wurde festgelegt, dass der Käppelehofbauer am Montag, Dienstag und Mittwoch mahlen durfte, der Mooswaldbauer am Donnerstag, Freitag und Samstag.

Wie Holderied weiterhin zu berichten wusste, sollen noch um das Jahr 1900 in Lauterbach und Sulzbach 24 Mühlen in Betrieb gewesen sein.

Während der Besichtigung lud der Sulzbacher Mädchen-Club (SMC) im Schuppen des nahe gelegenen Käppelehofs zu Kaffee und Kuchen ein.