Die Straße vom Sportplatz in Richtung Sulzbach soll im kommenden Jahr saniert werden. Foto: Dold

Straße wird fast das gesamte Jahr 2020 gesperrt – sofern die Anlieger Grundstücke verkaufen.

Lauterbach - Vor allem die Sulzbacher müssen jetzt stark sein: Die Kreisstraße vom Sportplatz Lauterbach bis zum Haus Sulzbacher Straße 1 wird saniert – und damit für viele Monate voll gesperrt.

Allerdings hat die Straße die Sanierung auch bitter nötig, wovon Autofahrer ein Liedchen singen können. Im Frühjahr 2020 soll es losgehen, sagte Joachim Hilser vom Straßenbauamt im Gemeinderat. Es werde ein Vollausbau mit neuem Unterbau sowie Trag- und Tragdeckschicht, was auch eine Vollsperrung der Straße bedeute – womöglich bis Ende 2020. Ein Hintertürchen ließ er offen: Wenn Anlieger in einem Ausnahmefall dringend durch müssten, könne sich möglicherweise etwas regeln lassen.

Allerdings gibt es derzeit noch ein dickes Fragezeichen: Mehrere Anlieger müssen einige Quadratmeter ihres Grundbesitzes verkaufen, damit die Baumaßnahme realisiert werden kann. Ob sie das tun, ist derzeit noch offen.

Gemeinde muss Gehweg und Kanal finanzieren

Der Ausbau kostet laut Schätzung 2,44 Millionen Euro. Die Hälfte davon übernimmt das Land. Die verbleibenden 1,22 Millionen Euro teilen sich Kreis und Gemeinde, wobei der Löwenanteil beim Kreis für den Straßenbau bleibt. Die Gemeinde muss für Gehweg, Kanalsanierung und Straßenbeleuchtung aufkommen.

Bereits 2011, blickte Hilser zurück, sei der erste Versuch unternommen worden, an Zuschussgelder zu kommen. Nun habe es endlich geklappt. Es gebe Baugrunduntersuchungen, die aufgrund möglicher Rutschungen an der Hanglage gemacht werden müssten, erklärte Hilser.

Die Fahrbahnbreite werde sechs Meter betragen – wie beispielsweise zwischen Hardt und Mariazell – , zudem soll es 1,50 Meter breite Gehwege geben. An der hangaufwärtigen Seite soll dieser durchgehend sein, auf der anderen Seite müsse das mangels ausreichender Flächen flexibel gehandhabt werden, so Hilser. Dass dieser Gehweg notwendig ist, zeigte er mittels eines Fotos, auf dem ein Rollstuhlfahrer die Fahrbahn nutzte und somit eine erhebliche Gefährdung darstellte.

Ende 2019 soll das Vorhaben ausgeschrieben werden, damit im Frühjahr 2020 der Bau beginnen könne, informierte Hilser. Ende 2020 wolle man dann weitgehend fertig sein – und der Verkehr könnte dann wieder anrollen. Damit das funktioniere, müsse der Grunderwerb abgeschlossen und die endgültige Finanzierung geklärt sein.

"Die Grundstücksgespräche sind der Knackpunkt", sagte Bürgermeister Norbert Swoboda. Sonst seien die gesamten Planungen Makulatur. Er warnte: Wenn das Vorhaben jetzt nicht angepackt werde, sei es auf lange Sicht erledigt.

Denn dann würde die Straße in der Priorität des Landkreises wieder weit nach hinten rutschen. "Es sind jeweils nun einige Quadratmeter und die Eigentümer haben auch was davon", ergänzte Hilser.

Die Autos sollen über den Imbrand umgeleitet werden, der Schwerlastverkehr über den Fohrenbühl. Beide Umleitungsstraßen sind bekanntlich ebenfalls bereits arg ramponiert. "Danach sind sie dann komplett fertig", hieß es im Gremium.

"Sprungschanze" soll bald verschwinden

Ob man dann gleich auch noch die "Sprungschanze" an der Abfahrt zum Käppelehof ausbessern könne, fragte Ralf Schlögel. Hier sei die Straßenmeisterei zuständig, informierte Hauptamtsleiter Andreas Kaupp. Demnächst gebe es aber einen Ortstermin dazu. "Dann ist die Schanze hoffentlich bald weg", so Kaupp.

Martin King sprach sich für eine Verlegung der Bushaltestelle an der Abzweigung zum Benatweg aus, da diese nicht überdacht sei. Hilser und Swoboda machten aber wenig Hoffnung, da schlicht der Platz fehle.

Ob der Straßenbau mit dem Kanalbau Mooswald ins Gehege komme, wollte Erich Fehrenbacher wissen. Die Baufahrzeuge, sagte Swoboda, müssten über den Fohrenbühl kommen, ansonsten gebe es keine Beeinträchtigung.

Ansgar Fehrenbacher hakte nach, ob auch Leerrohre für Glasfaser verlegt würden, was Swoboda bejahte. Zudem regte er an, einen Radweg in Richtung Sulzbach zu bauen, auch wenn dieser nicht überall die vorgeschriebene Breite von 2,50 Metern haben könnte. Radfahren sei immer mehr im Kommen, so Fehrenbacher. "Das kriegen wir nicht durch", machte ihm Hilser wenig Hoffnung. "Wir müssen froh sein, wenn wir den Gehweg hinkriegen", sagte Swoboda daraufhin.