Die Kinder und Jugendlichen erleben eine tolle Zeit – und beschützen ihre Lagerfahnen erfolgreich vor Dieben. Foto: Fehrenbacher Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Teilnehmer wandeln auf den Spuren von Rotkäppchen und der Bremer Stadtmusikanten

Unter dem Motto "Märchenhafte Zeiten" ist die Jugendfreizeit der katholischen Kirchengemeinde St. Michael in die vierte Runde gegangen.

Lauterbach. Gemeinsam mit 27 Kindern und Jugendlichen machten sich die sieben Leiter vom Bahnhof in Hornberg auf den Weg nach Biberach, wo nach einem fünf Kilometer langen Fußmarsch das evangelische Jugendheim Geroldseck in Seelbach erreicht wurde. Nachdem die Kinder Zeit hatten, ihre Zimmer zu beziehen, ging es mit dem Abendessen zur Stärkung weiter.

Danach spielten die Kinder getreu dem Tagesmotto Schneewittchen ein Geländespiel, bei dem sie symbolisch die Aufgabe hatten, das Haus der Zwerge zu gestalten, Ställe zu bauen, Wege zu erschaffen oder ein Diamantkleid für Schneewittchen zu entwerfen. Im Anschluss an die Märchenstunde, in der jeden Abend das Tagesmotto für den kommenden Tag gelüftet wurde, ging es für alle ins Bett.

Auch der nächste Tag unter dem Motto Aschenputtel hatte viel zu bieten. So durften die Teilnehmer morgens bei kleinen Spielen ins Märchen eintauchen und beispielsweise erleben, wie es ist, "die guten ins Töpfchen" und "die schlechten ins Kröpfchen" zu sortieren. Am Nachmittag hatten die Kinder in vier Gruppen aufgeteilt die Aufgabe, sich ein "Dancebattle" zu liefern, indem sie sich zu einem Lied ihrer Wahl und mit einem Leiter an ihrer Seite eine Choreografie ausdachten, die anschließend von einer Jury bewertet wurde.

Pfarrer Rüdiger Kocholl schaut vorbei

Dass die "Bremer Stadtmusikanten" auf ihrem Weg nach Bremen viele Hindernisse zu meistern hatten, lernten die Kinder bei einem Stationenlauf, bei dem sie sich in unterschiedlichen Spielen Wegstücke erarbeiteten, die ihnen dabei halfen, den anschließenden Weg nach Bremen möglichst angenehm zu gestalten und dabei nicht von Schnee, Regen oder gar einem Hangrutsch heimgesucht zu werden.

An diesem Abend begrüßten die Freizeitteilnehmer Pfarrer Rüdiger Kocholl, der mit allen Anwesenden eine kleine Andacht feierte. Verabschiedet wurde er erst nach einem leckeren Abendessen mit dem diesjährigen Lagertanz.

Einer der Höhepunkte der Freizeit war mit Sicherheit der Ausflugstag, der unter dem Motto "Hänsel und Gretel" stand. Ähnlich wie im Märchen hatten die Kinder morgens einen Fußmarsch zu bewältigen, der sie zum Bahnhof in Biberach führte, von wo aus es anschließend mit Bahn und Bus zum Strandbad Gifizsee ging. Dort hatten alle die Möglichkeit, sich im Wasser zu vergnügen oder auch einfach nur an Land gemeinsam abzuhängen. Nachdem sich alle ausgiebig ausgetobt hatten, ging es zurück nach Biberach, von wo die Kinder von den Leitern zurück zum Haus gefahren wurden, um sich beim Abendessen für das weitere Geschehen zu stärken.

Denn an diesem Tag jagte ein Höhepunkt den nächsten und so nahmen alle trotz schlechten Wetters am Lagerfeuer ihre Positionen ein, denn am Vortag war an den Zimmertüren ein Drohbrief aufgehängt worden, auf dem zu lesen war, dass in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch Fahnendiebe zur Unterkunft der Gruppe kommen würden, welche sich die beiden schönen Lagerfahnen zu eigen machen wollten. Aufgrund der aufmerksamen Wache der Kinder und Jugendlichen konnten die Diebe aber gefangen genommen werden und hatten so keine Chance, die Lagerfahne zu stehlen. Alle Teilnehmer konnten beruhigt in ihre Betten, um sich für den nächsten Tag auszuschlafen.

Trotz des Tagesmottos Dornröschen hatten die Kinder nicht die Möglichkeit, in einen 100-jährigen Schlaf zu verfallen, sondern hatten erneut die Aufgabe sich – wie an allen Tagen – bei unterschiedlichen Spielen Münzen zu verdienen, die sie im Anschluss dazu verwenden konnten, um beim Wochenspiel um den Titel "König des Sagalands und Herrscher über das Geroldseck" zu kämpfen. Um später diesen Titel tragen zu dürfen, hatten die Kinder die Aufgabe, in jeweils zwei Spielrunden pro Tag in unterschiedlichen Gebieten Gegenstände zu suchen. Je mehr Münzen sie dafür einsetzen, desto größer wurde das Gebiet, in dem sie sich zum Suchen aufhalten durften.

Burgbesuch als einer von vielen Höhepunkten

Dass Rotkäppchen einen gefährlichen Weg auf sich nehmen musste, um zur Großmutter zu gelangen, zeigte den Kindern der nächste Tag. Vormittags traten die Teilnehmer in zwei Gruppen an. So mussten die "Wölfe" mithilfe einer Karte, die sie sich durch das Sammeln von Blumen erarbeiteten, die Großmutter finden. Die "Rotkäppchen"-Gruppe hatte das Ziel, Blumen für die Großmutter zu sammeln und sie dieser zu bringen. Am Nachmittag war es die Aufgabe der "Wölfe" durch Siege in kleinen Spielen den Bauch des Wolfs symbolisch von den Steinen zu befreien. Im Gegensatz dazu sollten die "Rotkäppchen" den Wolfsbauch mit Steinen zu befüllen.

Nach einem weiteren Höhepunkt, einem Besuch auf der nahegelegenen Burg Hohengeroldseck am Abend, wurde nach der Rückkehr zum Haus auch schon der letzte Abend mit dem gemeinsamen Singen von Liedern, Tanzen und dem Grillen von Marshmallows am Lagerfeuer eingeleitet.

Nach einer letzten Nacht, dem Putzen der Unterkunft, dem Beladen der Autos und einem letzten Mittagessen ging es erneut zu Fuß zum Bahnhof in Biberach und von dort aus mit dem Zug nach Hornberg und mit Autos nach Lauterbach, wo alle Eltern ihre Kinder in Empfang nahmen und eine unvergessliche Woche zu Ende ging.