Das Alphornquartett "Echo vom Mühlstein" bringt Schweizer Atmosphäre auf die Bühne. Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Stimmungsvoller Winterheimatabend in Lauterbach / Viel Beifall für die Kindertanzgruppe

Klänge aus seltenen Instrumenten, viel Brauchtum mit Blitzhochzeit und eine tierische Weihnachtsgeschichte mit Happyend: Einen stimmungsvollen und unterhaltsamen Winterheimatabend erlebten die Besucher im voll besetzten Gemeindehaus.

Lauterbach. Vor Beginn einsetzender Schneefall sorgte dafür, dass die seit 1950 währende Traditionsveranstaltung des Trachtenvereins Lauterbach seinem Namen vollauf gerecht wurde. Der Verein hatte den Gästen ein vielfältiges Programm mit Musik, Volkstänzen, Geschichten und Gedichten auf die Beine gestellt, für Langeweile war da kein Platz vorhanden. Nachdem das Alphornquartett "Echo vom Mühlstein", in dem mit Dieter Kirsch ein Tennenbronner mitspielt, musikalisch in den Abend einstimmte und schweizerische Atmosphäre versprühte, marschierte der Hochzeitszug mit zahlreichen Trachtenträgern durch den Saal und auf die Bühne.

Moderatorin Bettina Wussler begrüßte besonders die im Programm mitwirkende Trachtengruppe Hausach-Einbach mit der Sulzbacherin Marlies Öhler, die an diesem Abend eine Doppelrolle übernahm und für beide Trachtenvereine die Musik am Akkordeon für die Tänze spielte. Einen Dank richtete Wussler an die Narrenzunft für die Übernahme der Bewirtung. Damit auch Kurgäste in den Genuss kamen, wie früher auf dem Land geheiratet wurde, "traute" Anton Bea als Standesbeamter ein Paar, das sich laut Wussler erst vor kurzem kennengelernt hatte. Es waren kaum zwei Minuten vergangenen, da waren sie schon Mann und Frau und schwebten mit dem Hochzeitswalzer über die Bühnenbretter.

Viel Beifall gab es für die Lauterbacher Kindertanzgruppe, die unterstützt von Erwachsenen drei Tänze zeigte. Mit ihrer spannenden Geschichte über die Gans Paula auf einem kleinen Bauernhof zog Felicitas Klaussner die Aufmerksamkeit auf sich.

Um nicht im Bräter zu landen, legte sich Paula ein strenges Fastenprogramm auf. Kurz vor Heiligabend kam die Bäuerin ins Krankenhaus und die künftigen Hofbetreiber hatten sich für Fisch als Festtagsessen entschieden. So wurde Weihnachten selbst für eine Gans zu einem schönen Ereignis.

Ein bisschen neidisch blickten die Lauterbacher Trachtenträger, die nur noch mit Hilfe der Kollegen aus Hornberg Tänze aufführen können, auf die acht Paare starke Trachtentanzgruppe aus dem Kinzigtal.

Nur so ist es möglich, den aus Deutschlands Norden stammenden "Großer Achter" zu tanzen.

Mit dem Mühlentanz und der Bürgermeister Polka servierten die Kinzigtaler weitere Volkstänze. Bevor die Gastgeber mit "Kontra Kreuz", "Steieregger" und "Hettlinger Bandreiter" an der Reihe waren, packten die Alphornbläser mit dem "Büchel" den kleinen Bruder des Alphorns aus. Auch aus diesem alten Hirteninstrument, mit dem früher das Vieh zusammengetrieben wurde, zauberte ein Duo schöne Melodien heraus.

Weitere Figuren- und Volkstänze boten die Tanzgruppen im zweiten Programmteil. Ein tolles Bühnenbild gab es zum Schluss, bei dem sie gemeinsam die Sternpolka aufführten.

In der Pause hatten die Besucher die Gelegenheit, Lose für die Tombola zu kaufen. Musikalisch unterhielt das Duo "Sigi und Bob" aus Tennenbronn, das in Lauterbach sein Debüt gab und auch nach Ende eines knapp vierstündigen Programms zur Unterhaltung und zum Tanz aufspielte.