Mit Revierförster Holger Wöhrle ging es zum Auftakt der Naturparkschule in den Wald. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Revierförster Holger Wöhrle erklärt Abläufe in der Natur / Reichlich Müll eingesammelt

Lauterbach. Ausgerüstet mit festen Schuhen, Jacken und einem Vesper sind die Zweitklässler der Grundschule Lauterbach aufgebrochen, um den heimischen Wald zu entdecken und zu erforschen.

Nachdem die Kooperationsvereinbarung zur Naturparkschule von Bürgermeister Norbert Swoboda, Schulleiterin Sandra Winterhalter und Manuela Riedling vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord vorvergangene Woche unterzeichnet wurde, konnte es jetzt los gehen.

Mit zahlreichen Unternehmungen werden die Schüler laut Mitteilung ab jetzt ihre Heimat erkunden, aber auch einen Blick in die weitere Region werfen.

Schon am Treffpunkt an der Schule stellten alle fest: wir wohnen eigentlich alle irgendwie im Wald. Grund genug, den Wald einmal genauer zu betrachten. Da sei zum Beispiel ein Gleichgewicht wichtig, sagte Revierförster Holger Wöhrle und demonstrierte das. Alle versammelten sich an einem Baumstamm, der am Waldboden lag und vermoderte. Das sei nicht einfach Abfall, den man wegräumen müsse, erklärte der Revierförster und ließ alle an dem Stamm riechen.

Der Stamm duftete intensiv nach Erde und das sei auch seine Bestimmung: Er werde verrotten und wieder zu Erde, in der dann neue Pflanzen wachsen könnten. Ganz anschaulich werde das beim Sammeln von am Boden liegenden Eicheln, die schon bereit seien, um im Waldboden Wurzeln zu schlagen. "Das ist ja ein richtiger Kreislauf", stellen die Schüler erstaunt fest.

Erstaunt waren die Schüler allerdings auch über die Menge an Müll, die sich im Wald ansammelt. Immer wieder ertönte der Ruf: "Müll." – und es wurde wieder eine Flasche, eine Dose oder etwas aus Plastik eingesammelt. Dieser Müll verrottet nicht und passt deshalb auch nicht in den natürlichen Kreislauf. Für viele Tiere sei das sogar gefährlich, macht Wöhrle deutlich.

Zum Glück wurde auch viel anderes Interessantes entdeckt: So gab es zum Beispiel viele unterschiedliche Pflanzen im Wald. Die genaue Anzahl der Pflanzen konnte auch Holger Wöhrle nicht nennen, aber er weiß, dass man viele Pflanzen am Geruch oder Geschmack erkennen kann. Da sei zum Beispiel die Douglasie mit ihrem Duft nach Zitrone, Mandarine und Grapefruit, der Faulbaum, der eher nach Zwiebeln riecht und die Buche, deren Knospen nach Nuss schmecken.

Die Schüler hatten sich im Unterricht auf die Walderkundung vorbereitet und löcherten den Förster mit vielen Fragen. Das Fazit: Der Wald sei ein spannender Ort, wo es viel zu entdecken gebe. Deshalb wollen alle wieder gemeinsam losziehen und den Wald zu einer anderen Jahreszeit erneut erkunden. Ermöglicht wird das Projekt durch eine Förderung des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und die Unterstützung der Gemeinde Lauterbach.