Die digitale Veranstaltung mit Sonja Rajsp zum Thema nachhaltiges Bauen Screenshot: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Landtagswahl: Bündnis 90/Grüne setzen auf Klimaschutz

Lauterbach. Auf Einladung von Sonja Rajsp, Landtagskandidatin Bündnis 90/Grüne, haben Bundestagsabgeordneter Gerhard Zickenheiner und Landtagszweitkandidat Hubert Nowack zur Zukunft des Bauens gesprochen.

Im Rahmen der Videokonferenz wurde laut Mitteilung klar, dass natürlichen Baustoffen Vorfahrt einzuräumen sei. Um Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einhalten zu können, müsse sich die Art des Bauens verändern, so Zickenheiner. Gute Botschaften vernehme er von der EU-Kommission, die mehr auf Kreislaufwirtschaft setze. "Leider folgt die Bundesregierung dieser Zielsetzung zu langsam", bedauerte er. Zu sehr bestimme die Lobby der Zementhersteller und Betonbauer Entscheidungen. Die Zukunft beim Bau sieht er in der Renovierung, Umnutzung und Erweiterung von Gebäuden. "Beim Um- und Neubau werden wir auf natürliche Baustoffe setzen müssen", meinte Zickenheiner.

Hubert Nowack, Zimmermeister, bestätigte dies aus seiner Erfahrung. "Holzbau wirkt CO2-senkend und sorgt in Verbindung mit anderen natürlichen Baustoffen für angenehmes Raumklima".

Zum Thema Lehmbau brachte Stefan Glück von Lehmbau Glück aus Lauterbach seine Erfahrungen ein und berichtete von wachsendem Interesse. "Strohbau in Verbindung mit Lehm schafft das perfekte Raumklima", betonte Architekt Otto Merz.

Alle Experten verwiesen auf den Fachkräftemangel im Bauhandwerk, besonders beim Nachwuchs. "Es gibt keine direkte Ausbildung für Lehmbau, das muss man sich erarbeiten", erklärte Glück.

Hierzu informierte Sebastian Lederer, Architektur-Student aus Konstanz, der in der grünen Landesarbeitsgemeinschaft Bauen aktiv ist: "Wir haben für Aus- und Weiterbildung im Handwerk Ideen erarbeitet, die in der Partei in ganzer Breite mitgetragen werden", sagte er.

Nowack ging auch auf den Neubau des Landratsamtsgebäudes in Rottweil ein, bei dem ein Fokus auf Nachhaltigkeit und energetische Bauweise gelegt wurde. "Dass der Neubau in Holz-Hybridbauweise gemacht wird und kein neuer Betonklotz, hat viel mit dem Einsatz der grünen Kreistagsfraktion zu tun."

Landtagskandidatin Sonja Rajsp verwies auf das Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen, welches für Baumaßnahmen im Bestand und für die Verwendung natürlicher Baustoffe Fördermaßnahmen vorsehe. "Aber das schönste Förderprogramm nützt uns nichts, wenn wir nicht die Fachleute haben, die das umsetzen", betonte sie.