Größte Baumaßnahme in Lauterbach ist in diesem Jahr die Neugestaltung des Schulhofs. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Finanzen: Im neuen Haushalt steckt viel Optimismus / Schulden von 886 Euro je Einwohner

Der Gemeinderat hat einen Rekord-Haushalt 2018 mit einem Gesamtvolumen von 9,78 Millionen Euro verabschiedet.

Lauterbach. In die Höhe getrieben wird er vor allem durch einen knapp drei Millionen Euro starken Vermögenshaushalt, der um ein Vielfaches gegenüber dem Etat von 2017 (650 000 Euro) liegt.

In der Sitzung begründete Bürgermeister Norbert Swoboda den sprunghaften Anstieg mit einem Investitionsstau in den vergangenen Jahren, bedingt durch die Ablehnung von Zuschussanträgen an den Ausgleichsstock.

Andererseits sei die im Verwaltungshaushalt erwirtschaftete Zuführungsrate an den Vermögenshaushalt von 742 000 Euro noch nie so hoch gewesen. Ausschlaggebend sei die gute Konjunktur.

Risikofaktoren bleiben: Winterdienst, Mehrkosten und Gewerbesteuer

Der Haushalt 2018 beinhalte wie die vergangenen Haushaltsjahre eine gehörige Portion Optimismus. Risiken wie die Höhe der Zuschüsse, unvorhersehbare Mehrkosten bei Baumaßnahmen, Gewerbesteuer und Winterdienst könnten sich positiv oder negativ auswirken, räumte der Bürgermeister ein.

Größte Investition ist die Neugestaltung des Schulhofs mit insgesamt 894 000 Euro, bei der sich die Gemeinde Zuschüsse aus dem Ausgleichsstock und der Städtebauförderung von 656 000 Euro erhofft. Rund 880 000 Euro wird der Kanalneubau im Bereich Mooswald-Spittel-Welschdorf kosten. Bei dieser Maßnahme wird mit einer Landesförderung von 600 000 Euro gerechnet. Von den Anliegern werden etwa 200 000 Euro Entwässerungsbeiträge verlangt.

Die Ortskernsanierung soll mit einem Betrag von 477 000 Euro fortgesetzt werden. Außerdem ist noch ein Haushaltsausgabenrest aus 2017 von 415 000 Euro vorhanden (Gesamtbetrag somit 891 000 Euro). Darin enthalten ist die Sanierung der Unteren Hauptstraße mit 255 000 Euro und der Galerie Kimmich mit 571 000 Euro. Zuweisungen vom Land gibt es in Höhe von 224000 Euro.

Für die Neugestaltung des Einmündungsbereichs der Kreisstraße in die Landstraße 108 sind 186 000 Euro veranschlagt. Für Grunderwerb werden 130 000 Euro bereitgestellt. Die Schulden sollen um 148 000 Euro gesenkt werden. Neben Zuschüssen und Beiträgen werden die Vorhaben durch die Zuführungsrate (742 000 Euro), Kreditneuaufnahme (235 000 Euro) und Entnahme aus der Rücklage (249 000 Euro) finanziert. Der Sparstrumpf der Gemeinde ist dann bis auf die gesetzliche Mindestmenge von 120 000 Euro geleert.

Die Schulden des kameralen Haushalts werden zum Ende des Jahres auf rund zwei Millionen Euro ansteigen, das entspricht 691 Euro je Einwohner. Einschließlich der Schulden des Eigenbetriebs Wasserversorgung von 577 000 Euro betragen die Gesamtschulden rund 2,6 Millionen Euro oder 886 Euro pro Einwohner.

Gemeinderat Rolf Buchholz (CDU) lobte das Zahlenrekordwerk des "Aushilfskämmerers" Gerhard Daniels. Er bat darum, die Fahrzeuge des Bauhofs im Auge zu behalten, da diese in die Jahre gekommen seien.

Ansgar Fehrenbacher (UBL) sagte, er freue sich nicht nur auf den Haushalt 2018, sondern auch auf das Rechnungsergebnis von 2017. Die Steuerschätzungen ließen auch für die kommenden Jahre Gutes erwarten, nachdem Lauterbach schon genug schlechte Jahre gehabt habe.

Trotz des Rekordhaushalts werde man nicht übermütig, alle Vorhaben seien sinnvoll und wichtig. Bei der Neugestaltung des Rathausplatzes müsse darauf geachtet werden, dass dieser attraktiver werde als bisher und die Außendarstellung der Gemeinde verbessere. Es böte sich sogar die Chance, daraus ein Naherholungsgebiet mit Ladengeschäft zu machen, schlug Fehrenbacher vor.

  Gesamtvolumen: 9,78 Millionen Euro

  Verwaltungshaushalt: 6,81 Millionen Euro

  Vermögenshaushalt: 2,97 Millionen Euro   Einnahmen Verwaltungshaushalt:

  Schlüsselzuweisungen vom Land: 1,89 Millionen Euro

  Gemeindeanteil Einkommensteuer: 1,50 Millionen Euro

  Gewerbesteuer: 450 000 Euro

  Grundsteuer: 326 000 Euro

  Familienleistungsausgleich: 115 000 Euro

  Gemeindeanteil Umsatzsteuer: 84200 Euro   Ausgaben:

 Personalkosten: 1,12 Millionen Euro

  Kreisumlage: 883 000 Euro

  Finanzausgleichsumlage: 667 000 Euro

  Gewerbesteuerumlage: 87 500 Euro

  Zuführungsrate Vermögenshaushalt: 742 000 Euro

 Straßenunterhaltung: 212 000 Euro

  Kindergarten: 610 000 Euro

  Grundschule: 255 000 Euro