Viele Anlieger hatten Interesse an der Sondersitzung des Gemeinderats zum Ausbau der Kreisstraße.Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Mit den Eltern abgestimmter Fahrplan liegt bereits vor / Ehrenamtliche Einweiser nötig

Die Gemeinde Lauterbach wird für die Zeit der Vollsperrung der Kreisstraße K5528 nach Sulzbach einen Ersatzbusverkehr einrichten.

Lauterbach. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig in seiner Sondersitzung. Gleichzeitig genehmigte er die dafür von der Gemeinde zu tragenden außerplanmäßigen Ausgaben von 13 800 Euro für das laufende Jahr und stellte weitere 20 000 Euro in den Haushaltsplan 2021 ein. Die zahlreich anwesenden Anwohner der Kreisstraße und Eltern betroffener Schüler spendeten spontanen Beifall zur Entscheidung.

Doch zunächst berichtete Bürgermeister Norbert Swoboda über die neunjährige Vorgeschichte. Dabei setzte er sich auch mit teils kritischen Einlassungen aus früheren Sitzungen von Doris Moosmann Stefan Weinmann, Ansgar Fehrenbacher (alle UBL-Fraktion) und Erich Fehrenbacher (CDU) detailliert auseinander und legte schlüssig die Sicht der Verwaltung dar.

Planung wenig geändert

Joachim Hilser vom Straßenbauamt des Landratsamts Rottweil stellte noch einmal in einem Rückblick die gesamte Planung vor, obwohl sich seit der letzten Präsentation nur wenig geändert hat. Geplanter Baubeginn ist jetzt am 28. September, die Bauzeit soll bis Herbst 2021 dauern. Außer der Verkürzung des Ausbaus wegen der gescheiterten Grundstücksverhandlungen und Kostensteigerungen, unter anderem wegen der Hangsicherung und Teer-Beseitigung, habe sich an den Einzelheiten der Planung nichts geändert.

Ausführlich begründete Hilser die Notwendigkeit der Vollsperrung und illustrierte das mit Baustellenfotos: Aus den heute geltenden Regeln und Vorgaben der Berufsgenossenschaften für Straßenbaustellen leite sich die Sperrung zwangsläufig ab. Um die Belastung für die Anlieger möglichst gering zu halten, werde abschnittsweise gebaut. Und es sei schon klar, dass die überörtliche Umleitung eine Herausforderung werde, aber es gebe keine andere Möglichkeit. Und was die innerörtlich Umleitung betreffe, werde man bei Bedarf reagieren.

Busersatzverkehr

Wegen der Sperrung der Kreisstraße ist der normale Linienbusverkehr nach Sulzbach und die Schülerbeförderung nicht möglich. Betroffen von der Baustelle sind rund 90 Schüler aus Sulzbach, die die Grundschule in Lauterbach, beziehungsweise die nächstgelegene Haltestelle in Lauterbach erreichen müssen, um mit dem ÖPNV an ihre Schule zu gelangen.

Deshalb hatte Swoboda auch Bernhard Schirling und Martin Hildebrand von der SBG Südbadenbus GmbH eingeladen. "Ein normaler Linienbusverkehr ist wegen dem Fahrplan-Diktat nicht möglich, wir brauchen einen Zubringerbus", erklärte Schirling. Zusammen mit seinem Kollegen Hildebrand, Bürgermeister Swoboda, Sonja Rajsp (UBL), Joachim Hilser vom Straßenbauamt und Nadine Lange vom Nahverkehrsamt Rottweil hatten sie an einer Testfahrt mit dem Bus am 16. Juli teilgenommen. Dabei wurde festgestellt, dass eine Zubringerfahrt grundsätzlich möglich ist, dass aber für das Wenden des Busses am Talweg ein (ehrenamtlich tätiger) Einweiser unbedingt erforderlich ist.

Fahrplan abgestimmt

In der Gemeinderatssitzung konnte sogar schon ein mit den Eltern und der SBG abgestimmter Fahrplan vorgelegt werden. Und da die Zubringerstrecke eine gewisse Herausforderung darstelle, werde das schließlich beauftragte Busunternehmen "möglichst zu 99 Prozent der Fahrten den selben Busfahrer einsetzen", erklärte Schirling.

Länger diskutiert wurde darüber, wie die Hilfsfristen für Feuerwehr und Rettungsdienst einzuhalten seien. Kommandant Markus Pfundstein meldete Zweifel an. "Wenn man gerade eine Kreuzung einbaut und die Feuerwehr muss bei einem Notfall drüber fahren, macht man die halt noch mal", versicherte Hilser.

Am Mittwoch, 16. September, findet um 19 Uhr im Gemeindehaus eine Infoveranstaltung für alle Einwohner zum Ausbau der Kreisstraße statt. Auch die bis dahin feststehende Baufirma kann dann daran teilnehmen und Fragen beantworten.