Das Handharmonikaorchester und der Kirchenchor unter der Leitung von Uta Borho spielt ein brillantes Konzert.Foto: Borho Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Kirchenkonzert des Handharmonika-Orchesters gemeinsam mit Kirchenchor Sulzbach

Zum Kirchenkonzert des Handharmonikaorchesters Lauterbach haben die Verantwortlichen dieses Jahr auch den Kirchenchor "Maria Regina Pacis" Sulzbach eingeladen. Das Doppelkonzert in der Kirche St. Michael sprengte den Rahmen.

Lauterbach. In seiner Begrüßungsrede sagte Pfarrer Rüdiger Kocholl, er hege große Sympathien für das Handharmonikaorchester, weil er das Instrument selbst erlernt habe. Große Sympathie empfinde er auch für den Sulzbacher Kirchenchor, der seit 25 Jahren von Wolfgang Borho geleitet werde.

Zum Auftakt spielte das Jugendensemble des Handharmonikaorchesters unter der Leitung von Uta Borho, die später das Handharmonikaorchester selbst leiten sollte. Die Stücke "Vorhang auf" von Jürgen Schmieder, "Dreaming" von Alexander Jekic und "Kleine Melodie" von Elfriede Benedix wurden aufmerksam und bis in die Haarspitzen konzentriert dargeboten.

Ensemble überrascht

Nach einer kleinen Umbauphase trat der Kirchenchor "Maria Regina Pacis" in Aktion. Das zahlenmäßig relativ überschaubare Ensemble überraschte beim Eröffnungsstück "Ave Maria" von Karl May mit lupenreinen Stimmen. Das sehr gekonnt dargebrachte Werk überzeugte, was sich auch im langanhaltendem Beifall ablesen ließ.

Sachte beginnend, jedoch mit harmonischen und kräftigen Männerstimmen steigernd, folgte "Ein Licht in dir geborgen" von Gregor Linßen. Die kräftigen Stimmen überzeugten auch bei "Suchen und fragen" von Diethard Zils. Das Stück wurde ohne Instrumentalbegleitung sicher gesungen.

Bei "Geborgen in dir, Gott" von Christoph Lehmann überzeugten die sauberen Stimmen des Chores, eingebettet in die brillanten Töne des elektrischen Klaviers. Der irische Segenswunsch "Mögen sich die Wege" von Günter Schwarze wurde wiederum sauber vorgetragen. Es überzeugten erneut die brillanten Singstimmen.

Den Auftakt macht Bach

Der Vorsitzenden des Handharmonikaorchesters Sabine Moosmann blieb es vorbehalten, nicht nur die zahlreichen Gäste zu begrüßen, sondern auch dessen einzelnen Stücke zu moderieren.

Zum Auftakt wurde Johann Sebastian Bach regelrecht zelebriert, als aus der Suite in h-Moll die drei Sätze "Rondeau", "Polonaise" und "Menuett" gespielt wurden. Dabei überzeugten die Musiker mit punktgenauen Akkorden, im Gleichklang mal dezent leise und dann wieder kräftiger.

Mucksmäuschenstill

Es folgte mit "Air", ebenfalls von Johann Sebastian Bach, ein Hörgenuss allerfeinster Güte. In der Kirche war es mucksmäuschenstill, als dieses Stück gespielt wurde. "Bye Bye Spiritual" von Luigi di Ghisallo vereinigt einige der bekanntesten, stets religiösen Weisen ineinander. Dies wurde vom Orchester mit ruhigem und dann wieder kräftigem Sound regelrecht zelebriert und endete ganz in der Tradition der schwarzen Kirche mit einem swingenden Amen.

Das folgende Stück "God help the Outcasts" von Alan Menken wurde langsam und bedächtig, aber stets sauber vorgetragen, frei nach "Hilf den Verstoßenen, du siehst in ihr Herz", eine Passage die zum Musical "Der Glöckner von Notre-Dame" gehört.

Als letztes Einzelstück des Handharmonikaorchesters wurde "Day Dream" von Markus Genter und Rudi Hartmann gespielt. Dabei lud eine leichte Popballade, mal melodiös, mal tänzerisch zum Träumen ein.

Rauschender Beifall

Zu den beiden Schlussstücken "Jesus bleibet meine Freunde" von Johann Sebastian Bach und "Wo Menschen sich vergessen" von Christoph Lehmann wurde das Orchester vom Kirchenchor kräftig, jedoch sehr harmonisch unterstützt.

Der rauschende Beifall verlangte eine Zugabe, die mit "In deinem Namen wollen wir" von Werner Puntigam geleistet wurde. Das Kirchenkonzert war ein voller Erfolg.