Sie sind gerüstet für die Feierlichkeiten (von rechts): Hubert Nagel (Vorsitzender), Alexander Haas (Ausschuss), Jürgen Fehrenbacher (Ausschuss), Uwe Haas (Ausschuss), Ansgar Fehrenbacher (Schriftführer), Rainer Braun (Ausschuss), Hannes Buchholz (Vorsitzender) und Marianne Waibel (Kassierer) Foto: Borho Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Kolpingsfamilie Lauterbach besteht seit 100 Jahren / Jubiläumsfeier am kommenden Sonntag

Die Kolpingsfamilie Lauterbach feiert am Sonntag, 19. Mai, ihr 100-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr zählt die Kolpingsfamilie Lauterbach 103 Mitglieder.

Lauterbach. Die Feierlichkeiten beginnen am Sonntag um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael. Die musikalische Gestaltung übernimmt die Singgruppe der katholischen Kirchengemeinde. Als Zelebranten haben sich Präses Rüdiger Kocholl, Pfarrer i. R. Anton Cingia, Erzbischof Thomas Mar Koorilos aus Indien und der Diözesenpräses Walter Humm angesagt.

Um 10.30 Uhr ist im Gemeindehaus ein Jubiläumsfest, zu dem Grußworte vorgesehen sind. Dazwischen spielt ein Bläserquintett und zum Frühschoppen der Musikverein Eintracht. Nach dem Mittagessen um 14 Uhr zeigt der Clown Kampino alias Ludger Hoffkamp seine große Zaubershow. Nach Kaffee und Kuchen ist Ausklang gegen 18 Uhr. Besonders eingeladen sind die früheren Präsides der Kolpingsfamilie, die Pfarrer Willibrord Weckenmann, Richard Schitterer, Ewald Werner und Josef Ziesel.

Bau des Vereinshauses 1924 gestartet

Ein Blick in die Geschichte offenbart ungewöhnliche Einblicke. Die Gründung erfolgte am 19. April 1919 durch den Katholischen Jungmänner- und Gesellenverein. Um dem Mangel an Versammlungs- und Sporträumen für die DJK abzuhelfen, wurde 1924 der Bau des Vereinshauses in Angriff genommen und 1926 eingeweiht.

Die DJK-Sportgruppe wurde unter politischem Druck aufgelöst und der Kolpingsfamilie angegliedert. Das Verbot der Doppelmitgliedschaft Kolping/Deutsche Arbeitsfront brachte einen großen Mitgliederrückgang auf 15 Aktive und 25 Altmitglieder.

Das 30-jährige Bestehen wurde im Herbst 1949 gefeiert. 1953 folgte eine Handwerkerausstellung im Vereinshaus. Der Fronleichnamsaltar am Friedhofsplatz wurde 1955 erstmals von den Kolpingsöhnen errichtet. Der Gesellenball im Vereinshaus hatte 1956 Premiere. Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens wurde im Mai 1959 eine dreitägige Wallfahrt zum Kolpinggrab in Köln veranstaltet.

Die Kolpingbrüder Karl und Oskar Buchholz errangen gar den Titel des Radball-Weltmeisters. Im November 1963 fand im Vereinshaus eine viel besuchte Ausstellung zum Thema "Handwerk–Beruf–Hobby" statt. Ehrenpräses Dekan Albert Gold nahm 1965 nach 31 Jahren Abschied von Lauterbach. Vier Jahre später wurde mit einem großen Festabend das 50-jährige Bestehen gefeiert. Die Kolpingsfamilie wurde auch Dorfmeister im Fußball.

Am Kolpinggedenktag 1970 wurde das Kolpingheim im Untergeschoss des Vereinshauses eingeweiht. 1500 Arbeitsstunden wurden in Eigenleistung absolviert. 1979 erfolgte eine große Fahrt mit 50 Teilnehmern zum Kolpinggrab nach Köln. In den Jahren 1982/83 sanierten und renovierten die Kolpingmitglieder in 365 Arbeitsstunden die "Bruder-Klaus-Kapelle" beim Käppelehof. 1986 wurde die Kolping-Mannschaft Dorfmeister im Handball.

Drei Jahre später wurde das Partnerschaftsprojekt mit Tiruvalla/Indien gestartet und wiederum drei Jahre später folgte das erste Adventsprojekt "Unsere Kerzen bringen Licht und Wärme und ein Zuhause in die Familien in Pandankary-Thalavady".

In den Jahren 1992/93 erfolgte der Einzug in das neue Gemeindezentrum Sonne. Am 12. November erhielt Kolpingbruder Anton Roming das Bundesverdienstkreuz I. Klasse überreicht. Im Mai 1997 folgte ein Ausflug nach Immenreuth mit verschiedenen Besichtigungen.

Lauterbacher zeigen sich spendabel

Der erste Besuch der Diözese Tiruvalla war im Jahr 1998. Das Programm "Für jedes Kind in Pandankary-Thalavady eine Schulausbildung" wurde ins Leben gerufen. Im Oktober 2001 fand eine Rom-Wallfahrt anlässlich des zehnten Jahres der Seligsprechung Adolph Kolpings statt. 2003 wurde die Leitung des Kolpingbezirks Rottweil-Tuttlingen für ein Jahr übernommen. Am 1. März war der letzte Gesellen- und Bürgerball der Kolpingsfamilie im großen Saal des Gemeindehauses, ein Jahr später folgte eine Fortsetzung im katholischen Gemeindezentrum und 2010 erstmals unter der Regie der katholischen Kirchengemeinde.

Am 22. Februar 2018 wurde die Aktion von Missio "Free our husbands" – die Petition für unschuldig inhaftierte indische Christen mit 20 Unterschriften der Kolpingsfamilie unterstützt. Im August wurde für die katastrophale Notlage in Kerala gespendet. Die Bürger von Lauterbach zeigten sich solidarisch und spendeten 13 600 Euro.