Um Mut, Stärke und Glaube geht es in Lauterbach. Foto: Fehrenbacher Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Fronleichnam wird wegen Corona anders gefeiert als sonst / KJG und Kindergartenkinder aktiv

Fronleichnam ist aufgrund der Corona-Pandemie dieses Jahr anders ausgefallen als sonst. Ganz auf Blumenteppiche verzichten mussten die Gläubigen aber weder in Lauterbach noch in Hardt.

Lauterbach/Hardt. Auch die sich aktuell stark von den Vorjahren unterscheidende Situation war für die Jugendlichen der KJG in Lauterbach kein Hindernis, zu Fronleichnam einen Teppich zu legen, den die Bevölkerung den ganzen Tag über neben der Kirche bestaunen konnte. Bereits am Vortag nutzten einige Mitglieder die Möglichkeit und sammelten Blumen. Andere färbten bereits mehrere Tage vorher Sägemehl in verschiedenen Farben, damit der Teppich später bunt erstrahlen konnte.

Nachdem die erste Kleingruppe am Vorabend bereits die Konstruktion für den Teppich gelegt und diese mit Erde gefüllt hatte, konnte das Motiv am Fronleichnamsmorgen ab 7.30 Uhr gezeichnet werden. Im Anschluss wurde der Teppich aus Sägemehl und Blumen gestaltet.

"Seid mutig und stark, steht fest im Glauben", so lautete das Motto des diesjährigen Jugendtags im Kloster Untermarchtal, der allerdings aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. Da auch die Mitglieder der KJG diesen stets gemeinsam besuchen, stand trotz Absage der Entschluss schnell fest, dieses Motto zum Motiv für den eigenen Fronleichnamsteppich zu machen.

Nachdem der Teppich fertig war, wurde der Altar, den die KJG gemeinsam mit den Ministranten aus Lauterbach und Sulzbach im Rahmen der 72-Stunden-Aktion 2019 gebaut hatte, geschmückt. Kurz vor Beginn des Gottesdiensts war dann beides fertig. Da Gottesdienste momentan nur unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden können und deshalb auch die Fronleichnamsprozession nicht stattfinden konnte, war die Bevölkerung sichtlich glücklich darüber, dass es immerhin einen Teppich zu sehen gab.

Pfarrvikar Meinrad Hermann baute den Teppich auch in seinen Gottesdienst ein. So machte er sich am Ende der Messe mit den Ministranten und der Monstranz auf den Weg nach draußen, wo von den Mitgliedern der KJG ein Impuls gegeben wurde, der über Lautsprecher in die Kirche übertragen wurde. Nach der Rückkehr des Pfarrers und der Ministranten in die Pfarrkirche St. Michael endete der Gottesdienst mit dem Schlusssegen und dem traditionellen "Großer Gott wir loben dich", musikalisch gestaltet von der Orgel und zwei Kantoren.

Viele Gottesdienstbesucher nutzten die Möglichkeit, den Teppich im Anschluss anzuschauen. Den ganzen Tag über kamen immer wieder Interessierte, um den Teppich zu bewundern, bevor dieser gegen Abend von der KJG wieder abgebaut wurde.

Auch in Hardt konnten Gläubige einen schönen Blumenteppich bewundern: Barmherzigkeit mit einem großen Herz aus roten Rhododendronblüten erhofften sich dort die Gestalter des Blumenteppichs vor der Kirche St. Georg. Aber es gab wie in anderen Gemeinden keine Prozession zu weiteren Altären im Dorf. Dafür hatten die Ministranten in der Kirche vor dem Altar die von Kindern bunt ausgemalten und mit Moos und Blüten beklebten Mandalas auf Tüchern dekoriert. Einen Blumenteppich hatten die Kinder der Notgruppe aus dem Kindergarten gestaltet.