Die Investorensuche für Bock ist angelaufen. Foto: Riesterer Foto: Schwarzwälder Bote

Insolvenz: Investorenprozess für Bock Werkzeugbau gestartet / Mitarbeiter bleiben an Bord

Lauterbach/Singen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Florian Schiller von der Pluta Rechtsanwalts GmbH hat den Investorenprozess für die Bock GmbH & Co. KG aus Lauterbach gestartet. Der Prozess wird laut Mitteilung von einem M&A-Berater koordiniert. Es gebe bereits mehrere Anfragen potenzieller Investoren.

Ebenfalls läuft die Investorenansprache für die Schwestergesellschaft Weisser Werkzeugbau aus Deißlingen. In diesem Verfahren ist Steffen Beck als vorläufiger Insolvenzverwalter tätig.

Rechtsanwalt Schiller sagt: "Unser Ziel ist es, einen Investor für das Kunststoffunternehmen Bock zu finden." Der Geschäftsbetrieb laufe vollumfänglich weiter. Alle wichtigen Kunden blieben dem Unternehmen treu. Auch die Zusammenarbeit mit den Lieferanten laufe gut. Die Mitarbeiter seien motiviert, das Team bleibe an Bord.

Die Auftragslage des Unternehmens sei gut. Bei der Kalkulation der Aufträge werde künftig darauf geachtet, dass diese sich auch rechnen. "Jeder Auftrag muss für das Unternehmen profitabel sein. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall", erklärt Schiller. Er wird im Sanierungsteam unterstützt von Interimsmanager Helmuth Rauscher von der acta Management GmbH.

Schiller sagt: "Wir führen im vorläufigen Verfahren wichtige Sanierungsmaßnahmen durch, damit das Unternehmen dauerhaft profitabel wirtschaften kann. Wir verbessern die Prozesse in der Produktion und in anderen Bereichen des Unternehmens. Insbesondere werden auch Maßnahmen ergriffen, um die Kapazitätsauslastung der Maschinen zu erhöhen."

Bock ist Spezialist für Kunststofftechnik und beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter. Das Unternehmen entwickelt und produziert kunststoffgerechte Spritzguss- und Verbundteile und übernimmt das Veredeln (Drucken, Prägen, Schweißen) von Kunststoffteilen sowie die Montage von ganzen Baugruppen. Bock wurde 1946 gegründet, der Ursprung der Gesellschaft geht bis in das Jahr 1866 zurück.

Auch beim Schwesterunternehmen Weisser in Deißlingen laufe der Geschäftsbetrieb. Die zwölf Mitarbeiter seien weiter beschäftigt und hielten dem Unternehmen die Treue. Sämtliche Aufträge werden abgearbeitet.

Steffen Beck sagt: "Wir haben bereits zahlreiche Interessenten für das Unternehmen. Das ist ein positives Signal. Wir sind daher optimistisch, einen Käufer zu finden."

Seit der Gründung 1981 ist Weisser Werkzeugbau im Formenbau tätig. Das Produktportfolio umfasst das Fertigen von Formen für Teile aus der Automobilindustrie und Sanitärbranche, technische Teile, Mehrkomponentenwerkzeuge sowie sonstige Werkzeuge.

Die Unternehmen Bock und Weisser Werkzeugbau sind Schwestergesellschaften, rechtlich jedoch eigenständige Gesellschaften. In vielen Bereichen arbeiten die Unternehmen seit Jahren eng zusammen.