Mit großem Interesse verfolgten die Lauterbacher die Ausführungen von Bürgermeister Norbert Swoboda – um sich dann auch selbst mit einzuschalten. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Einwohnerversammlung: Einnahmen verbessern sich – Schulden steigen / Rathausplatz wird umgestaltet

Eins ist sicher: Die Aufgaben gehen in Lauterbach in den nächsten Jahren nicht auf. Es wird vieles angepackt. Allerdings ist die Gemeinde auf das Wohlwollen der Entscheidungsträger für Fördermittel abhängig, da die Eigenmittel nicht ausreichen.

Lauterbach. Bürgermeister Norbert Swoboda hatte sich penibel auf die Einwohnerversammlung im Gemeindehaus vorbereitet und informierte die über 100 Zuhörer im Detail über die Vergangenheit und Zukunft von Lauterbach und Sulzbach.

Positiv zu werten ist die Tatsache, dass die ganzen Vorhaben mit viel Elan angegangen werden. Allerdings fehlt nach wie vor das nötige Kleingeld, um alle Wünsche – beispielsweise eine Sporthalle – umsetzen zu können. "Wir sind nun einmal eine finanzschwache Gemeinde", sagte Swoboda. Daher bleibt der Bau einer Sporthalle in den nächsten Jahren ein Wunschtraum, müssten hier doch 5,5 Millionen Euro investiert werden.

Alarmierend: Die vorhandenen acht Bauplätze im Gebiet "Hölzleshof" finden so gut wie keine Interessenten – und das, obwohl landauf, landab gebaut wird, als ob es kein Morgen gäbe. Dabei würde der Verkauf von Bauplätzen nicht zu verachtende Summen in die Kasse spülen.

Rathausplatz

Dieser wird neu gestaltet, sobald die Einmündung der Kreis- in die Landesstraße umgesetzt worden ist. Die Bushaltestelle in Richtung Fohrenbühl wird in diesem Zuge von der Volksbank zum Rathaus hin verlegt. Saniert wird auch die Untere Hauptstraße, zudem werden die Gehwege neu gestaltet. Das Gesamtprojekt kostet 1,355 Millionen Euro, die Gemeinde muss hiervon 678 000 Euro schultern. 114 000 Euro müssten nachfinanziert werden, erklärte Swoboda. Lediglich eine Baufirma habe ein Angebot abgegeben, da sich die Unternehmen derzeit vor Aufträgen kaum retten könnten. Daher werde das Ganze teurer. Der Gemeinderat kann nun in seiner heutigen Sitzung grünes Licht für das Projekt geben.

Eichbusch/Imbrand

Die Straße soll in drei Abschnitten saniert werden: zunächst der Obere Imbrand (175 Meter), dann der Abschnitt Benatweg/Imbrand (725) und zum Schluss das Stück Wiesenweg/Eichbusch (300 Meter). Die Kosten sind mit 736 000 Euro veranschlagt. Im Juli erhält die Gemeinde Bescheid, welche Mittel aus dem Ausgleichstock fließen. Anschließend wird die Maßnahme ausgeschrieben, sodass sie Ende 2019 abgeschlossen sein sollte, hofft Swoboda.

Schule

Das frühere Grundschulgebäude wird mittlerweile als Verlässliche Grundschule und von den Vereinen genutzt. Das Gebäude zwischen jetziger und früherer Grundschule könnte umgebaut und als Wohnungen genutzt werden, orakelte Swoboda.

Das öffentliche Kleinspielfeld, das an den Schulhof angrenzen wird, ist zu 60 Prozent förderfähig. Hinzu kommen ein Klettergerüst und eine Tischtennisplatte. Mit der Umgestaltung des Schulhofs und der WC-Anlagen werden 791 000 Euro fällig.

"Da erschrickt man erst mal", sagte der Bürgermeister. Allerdings fließen Fördermittel – beantragt sind 356 000 Euro – und die WC-Anlagen seien bereits 50 Jahre alt. Ein weiterer Lichtblick: Der Bestand der Grundschule ist gesichert, da die Kinderzahlen stabil sind. Das Projekt soll zum Start der Sommerferien beginnen und dann zehn bis zwölf Wochen dauern.

Finanzen

Die Gewerbesteuer hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Den Tiefstwert verzeichnete man im Jahr 2009 mit nur 147 000 Euro. 2017 waren es 577 000 Euro.

Die brummende Konjunktur zeigt sich an der Entwicklung des Einkommenssteueranteils. Dort sind für 2018 rund 1,5 Millionen Euro eingeplant. 2010 waren es noch 1,07 Millionen Euro.

Die Pro-Kopf-Verschuldung lag 2008 noch bei 343 Euro je Einwohner. Dieses Jahr liegt der Wert bei 796 Euro. Das vergangene Jahr, so Swoboda, sei sehr gut gelaufen. Daher musste ein eingeplantes Darlehen nicht aufgenommen werden. Der Rücklage konnten 325 000 Euro zugeführt werden.

Wasserversorgung

Kanalbaumaßnahmen in Richtung Mooswald (654 000 Euro Kosten) und Spittel/Welschdorf (227 000) stehen an. Hierfür sind Fördermittel von 80 Prozent möglich.

Seniorenresidenz

Die Pläne zur Erweiterung werden in den nächsten Wochen vorgestellt. Wenn ein Betreutes Wohnen dazu kommen sollte, wäre das hervorragend, betonte Swoboda.