Gemeinderat: Lauterbach und Aichhalden feilschen um Wert von Ökopunkten / Verkaufspreis noch offen

Steigen Ökopunkte im Wert oder sollten sie möglichst rasch zu Geld gemacht werden? Diese Frage wurde im Gemeinderat heiß diskutiert.

Lauterbach. Auslöser war eine Anfrage der Gemeinde Aichhalden, die beabsichtigt, ihr Gewerbegebiet zu erweitern. Um einen ökologischen Ausgleich zu gewähren, könnte Aichhalden Lauterbach Ökopunkte abkaufen, wie Kämmerer Rainer Betschner ausführte – schließlich ist das Lauterbacher Ökopunkte-Konto mit 300 000 Punkten prall gefüllt. Diese Punkte rühren zum Großteil aus Arbeiten an der Talaue am Meierhof, wo unter anderem der Bachlauf frei gehauen wurde. Auch Pflegemaßnahmen brachten weitere Ökopunkte, sodass Lauterbach hier im Gegensatz zu fast allen anderen Gemeinden der Umgebung hervorragend dasteht.

An Hardt für 25 Cent je Punkt verkauft

Betschner fuhr mit dem stellvertretenden Kämmerer von Aichhalden auf einen gemeinsamen Termin und dabei wurde der mögliche Deal eingefädelt. Vor einiger Zeit verkaufte die Gemeinde Lauterbach bereits Ökopunkte an Hardt für deren Gewerbegebiet. Damals wurde ein Punkt für 25 Cent verkauft, doch das befanden die Gemeinderäte nun als zu wenig. 60 Cent sollen es vielmehr sein. Unter dem Strich kämen somit 180 000 Euro zusammen. "Eine Win-win-Situation mit der beide Seiten gut leben könnten", war sich Betschner sicher, da sich die Gemeinde Aichhalden mit dem Preis einverstanden gezeigt habe.

Stefan Weinmann fragte an, ob man nicht im Gegenzug eine Beteiligung am Aichhalder Gewerbegebiet heraus schlagen könnte. Das habe die Gemeinde bereits zu einem früheren Zeitpunkt in Sulgen versucht, allerdings ohne Erfolg, sagte Bürgermeister Norbert Swoboda. Im Übrigen sei eine solche Beteiligung einer anderen Gemeinde nicht üblich und das Ansinnen habe daher wenig Aussicht auf Erfolg.

Schon seit längerem keine Anfrage mehr

Ralf Schlögel waren die 60 Cent je Ökopunkt zu wenig: "Wir sollten auf einen Euro hoch", forderte er. So könnten die Straßen saniert werden, pflichtete ihm Erich Fehrenbacher bei. Zu einem Euro könnte Aichhalden die Punkte selbst generieren, entgegnete Betschner.

Ansgar Fehrenbacher prophezeite, dass der Wert der Punkte künftig steigen werde, da die Gemeinden ständig solche Punkte benötigten, aber kaum welche hätten. Swoboda gab zu bedenken, dass es schon seit längerem keine Anfrage nach den Lauterbacher Ökopunkten mehr gegeben habe.

Letztlich beschloss der Gemeinderat, noch einmal mit der Gemeinde Aichhalden zu verhandeln. Lauterbach fordert für die 300 000 Ökopunkte eine Summe von 200 000 Euro, was 66 Cent je Punkt entspricht.