Die Lehrer vermerkten jede gelaufene Runde auf einem Laufzettel, der am Arm des Kindes befestigt ist. Foto: Gauggel

Beim Sponsorenlauf aller Winterlinger Schulen im Stadion neben der Winterlinger Realschule ist viel los gewesen. Der Erlös geht nach Izbica.

Winterlingen - Die fürchterlichen Kriegsereignisse in der Ukraine, unter denen Millionen Menschen, darunter auch sehr viele Kinder, sowohl in den Kriegsgebieten als auch auf der Flucht massiv leiden, sind seit Ausbruch des Krieges auch immer wieder Thema an den drei Winterlinger Schulen. "Die verstörenden Bilder aus den Kriegsgebieten und die besorgten Gespräche ihrer Eltern belasten die Kinder sehr", berichtet der Leiter der Winterlinger Grundschule, Matthias Gayer, der zugleich auch geschäftsführender Schulleiter aller Winterlinger Schulen ist. Daher sei es ein großes Anliegen der Schüler gewesen, den Menschen in ihrer Not zu helfen, ergänzt Daniela Amstutz-Kurz, Schulleiterin der Grundschule in Harthausen.

Sechs Kinder aus der Ukraine

Rektorin Kathrin Kipfmüller berichtet, dass derzeit sechs Kinder und Jugendliche aus der Ukraine die Realschule in Winterlingen besuchen. Daher erleben die Klassen die Berichte aus der Ukraine hautnah.

Die Schulleiter der drei Winterlinger Schulen schlossen entwickelten in Absprache mit den Eltern den Plan, einen Sponsorenlauf für die Ukraine zu veranstalten. Mit Sponsorenlisten gingen die Schülerinnen und Schüler auf die Suche nach spendablen Unterstützern in der eigenen Verwandtschaft, bei ihren Großeltern oder auch bei Nachbarn und Bekannten. Dabei wurde individuell abgemacht, welcher Betrag der Sponsor für jede gelaufene 400-Meter-Runde im Winterlinger Stadion zu zahlen bereit ist.

Viele Kinder gewinnen mehrere Sponsoren

Da einige Schüler gleich mehrere Sponsoren von ihrer Laufidee überzeugten, war die Chance groß, dass mit jeder gelaufenen Runde der Spendenbetrag wächst. Bei idealem Laufwettter gaben die drei Schulleiter Matthias Gayer, Daniela Amstutz-Kurz und Kathrin Kipfmüller gemeinsam den Start frei. Die rund 350 Kinder und Jugendlichen der drei beteiligten Schulen rannten mit großem Einsatz, um möglichst viele Runden zu drehen und damit das Spendensäckchen zu füllen. Dabei feuerten ihre Mitschüler, Eltern und Großeltern sie im weiten Rund des Stadions lautstark an. Die Sportlehrer registrierten gemeinsam mit weiteren Kollegen jede gelaufene Runde auf den jeweils am Arm befestigten Laufkärtchen. Das motivierte die Schüler umso mehr.

Auch Bürgermeister Michael Maier schnürte die Laufschuhe und absolvierte zusammen mit Matthias Gayer zehn Runden. Der Bürgermeister versprach, dass die Gemeinde pro gelaufene Runde nochmals zehn Cent drauflegen werde. Bei der Vielzahl der Runden – nicht wenige Läufer schafften zehn Runden und mehr – komme da noch einiges obendrauf.

Auch der Bürgermeister läuft mit

Für die Verpflegung der Sportler sorgten die beiden Fördervereine der Realschule und der Grundschule Harthausen mit einem Stand, an dem Helfer von den Eltern gespendetes Gebäck und Getränke verkauften. Auch dieser Erlös fließt ebenso wie ein Teil des Gewinns eines privaten Eisverkäufers in die Spende mit ein.

Nach dem Lauf ist vor der Spendenübergabe: Die Schüler haben nun die Aufgabe, anhand der gelaufenen Runden auf ihren Laufkarten die vereinbarten Rundenbeträge von ihren Sponsoren einzusammeln. Die Gemeindeverwaltung wird die Spendensumme umgehend an ihre polnische Partnergemeinde Izbica senden, wohin auch die Winterlinger Realschule seit mehr als 20 Jahren mit dem dortigen Gymnasium einen Schüleraustausch pflegt.

Viele Geflüchtete sind in Izbica

Die Gemeinde Izbica im Osten Polens ist durch viele Geflüchtete aus den Kriegsgebieten der benachbarten Ukraine an die Grenze ihrer Belastbarkeit gekommen und kann die Hilfe der Winterlinger Schulen bestens gebrauchen.