Die Lasertag-Halle von Armin Manus (Zweiter von rechts) und Tanja Milich (rechts) hat ab sofort geöffnet. Foto: Biermayer

Nach mehr als einem Jahr Bauzeit und Verzögerungen durch die Pandemie hat die neue Lasertag-Arena in der ehemaligen Tennishalle in Schömberg eröffnet. Knapp 30 Spieler können hier gleichzeitig antreten. Beim Spiel sind neben Reaktion und Schnelligkeit auch strategisches Denken und Kooperation gefragt.

Schömberg - Armin Manus sitzt zufrieden vor dem Eingangsbereich der ehemaligen Tennishalle. 40 Tonnen Holz haben er, seine Familie und Mitarbeiter im vergangenen Jahr ins Gebäude gezimmert – zusätzlich zu 30 Tonnen Brandschutzplatten. Und seit vergangenem Freitag kann er endlich Gäste empfangen.

 

Statt mit Schlägern und gelben Bällen können sich die Leute hier mit Phasern duellieren. So werden die an Pistolen erinnernden Spielgeräte beim Lasertag genannt. Ziel ist es, die Spieler der gegnerischen Mannschaft mit einem Laserstrahl auf ihren am Körper befindlichen Detektoren zu treffen. Wobei nicht geschossen wird, wie Manus betont, sondern markiert. Auf englisch heißt das "taggen" - daher der Name des Spiels.

Nach oben keine Altersgrenze

In Baden-Württemberg dürfen Kinder ab zwölf Jahren diesem Spiel nachgehen, in Begleitung von Erwachsenen sogar schon ab zehn Jahren. Nach oben hin gibt es aber keine Altersgrenze, so Manus. Spaß und gute Laune stehen beim Lasertag im Vordergrund, wie er erklärt.

Im abgedunkelten und mit Schwarzlicht beleuchteten Parcours gibt es Hindernisse und Versteckmöglichkeiten. Spiele man in Mannschaften gegeneinander, sei natürlich auch Teamwork gefragt. Besonders stolz ist Manus auf die vielen Szenarien, welche in der Schömberger Halle gespielt werden können. Es gehe nicht nur darum, durch Markieren des Gegners möglichst viele Punkte zu sammeln. Es gebe auch Spielmodi, in denen versteckte Schätze oder andere Gimmicks gefunden werden müssen. Dadurch erreiche man eine "Spieltiefe", wie es sie in Lasertaghallen nicht oft gebe.

Gerade die Schatzsuche sei für Gruppen mit jüngeren Spielern geeignet. Insgesamt könnten knapp 30 Spieler gleichzeitig im Parcours gegeneinander antreten, 40 sollen es einmal werden. Für Vereine oder Firmen als Teambuildingmaßnahme sei das geradezu ideal, findet Manus. Und es ist ihm ein Anliegen, jüngeren Menschen eine Möglichkeit zur Freizeitbeschäftigung zu bieten, die nichts mit Alkohol zu tun hat.

Die Spieler können sich momentan in drei Sektoren messen, ein vierter ist in Planung. Die Sektoren unterscheiden sich im Aufbau der Hindernisse und darin, wie viele Objekte gesammelt werden können. Knapp 700 Quadratmeter Fläche stehen den Spielern aktuell zu Verfügung. Mehr als 1000 sollen es sein, wenn die Halle voll ausgebaut ist, erklärt Manus.

Eine Runde dauert 20 Minuten, wobei 15 Minuten reine Spielzeit sind. In der restlichen Zeit bekommen die Spieler eine Einweisung in die Technik und das Szenario. Bei Manus und seinen Mitarbeitern ist der "Zombie-Modus" am beliebtesten. Hierbei müssen zwei Spieler als Zombies den Rest der Spieler markieren, sind selbst jedoch unverwundbar. Haben sie dies vor Ablauf der Zeit nicht geschafft, gewinnen die Gegner.

Manus hat viel Erfahrung im Lasertag-Bereich. In seiner Jugend hat er eine Liga mitaufgebaut. Die Idee zu einer eigenen Halle sei aber erst gekommen, als er mit seinem Sohn und seiner Lebensgefährtin Tanja Milich anlässlich eines Geburtstags gespielt hat. Gemeinsam mit ihr betreibt er neben der Halle eine Hundeschule und den "Pet Shop". Als die Halle zum Verkauf stand, haben die beiden zugeschlagen. Der Tennisbetrieb sei jedoch schleppend gelaufen. Also entschlossen sie sich, mit Lasertag einen neuen Versuch zu starten.

Paar investiert 250.000 Euro

Eine Viertelmillion Euro haben sie investiert. Aus dem Gemeinderat und der Verwaltung habe man Zuspruch bekommen. Allerdings seien bei den Renovierungsarbeiten immer neue Brandschutzauflagen gekommen. Diese hätten den Bau verzögert und verteuert. Auch Handwerker zu bekommen, sei in der Pandemie schwierig gewesen. Er sei jedoch froh, dass es nun endlich losgehen könne.

Ganz fertig ist die Halle aber noch nicht. Vor allem im Eingangsbereich solle sich nicht einiges tun, so Manus. "Man soll sich hier gerne aufhalten", meint er. Es gibt eine kleine Bar, Tische mit Bänken und Dartscheiben. Billardtische und weitere Sitzgelegenheiten sollen folgen. Denn beim Lasertag spielt man oft mehrere Runden, aber nicht unbedingt hintereinander. Zwischen den einzelnen Spielen können sich Besucher im Aufenthaltsbereich ausruhen.

Termine können telefonisch oder per E-Mail vereinbart werden. Ein Online-Buchungssystem ist in Vorbereitung. Für den Besuch gelten die aktuellen Coronaregeln für Indoorsportarten. Aktuell muss man also getestet, genesen oder geimpft sein, um in der Halle spielen zu dürfen.