Peter Neumann Foto: imago images/ZUMA Wire/Sachelle Babbar

Der Kanzlerkandidat der Union beruft mit Peter Neumann einen international anerkannten Experten für Terrorforschung in sein Team. Es ist nicht die erste Zusammenarbeit der beiden.

Stuttgart. - Peter Neumann weiß, wie man mit Journalisten spricht. Er war selbst mal einer. Für die Deutsche Welle und Rtl war der junge Würzburger einst als Rundfunkreporter tätig, dann begann er seine wissenschaftliche Karriere mit Studium in Berlin und Belfast und Promotion am Kings College in London.

Unterricht auf der ganzen Welt

Dort ist er dann auch gleich geblieben. Seit 2008 ist Neumann dort Direktor des „International Centre for the Study of Radicalisation“ , gründete den Master in Terrorismus, Sicherheit und Gesellschaft am War Studies Department und war von 2008 bis 2016 dessen Co-Direktor. Er hat Kurse zu Terrorismus, Terrorismusbekämpfung, Geheimdiensten, Radikalisierung und Gegenradikalisierung unterrichtet, nicht nur in London, sondern auch an namhaften US-Universitäten.

Und weil Neumann weiß, dass sich Wissenschaft nicht im Elfenbeinturm verschanzen darf, ist er gern gesehener Gesprächspartner wenn es um Terror geht. Egal ob Heute Journal oder Tagesthemen, Neumann beschreibt die Gefahren des Dschihadismus klar und deutlich – vor wenigen Tagen auch im Gespräch mit unserer Zeitung.

Große Ziele nicht ausgeschlossen

Daraus, dass Neumann den Kanzlerkandidaten der Union für den richtigen Mann hält, hat der Forscher schon bisher keinen Hehl gemacht. Zu einer Zeit, als sich Laschet noch nicht einmal sicher sein konnte, den CDU-Vorsitz zu erhalten, twitterte Neumann: „Laschet ist der einzige Kandidat, der das C in der CDU hervorhebt. Bei den Delegierten, die ja letztlich die Entscheidung treffen, kommt das bestimmt gut an.“

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Wege von Laschet und Neumann kreuzen. Schon vor den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2017 hatte Laschet den damaligen OSZE-Sonderbeauftragten für Terrorismus in sein Team berufen. Gemeinsam mit dem CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach sollte Neumann die Sicherheitsarchitektur des Landes auf den Prüfstand stellen. Dass er sich auch eine Tätigkeit als Innenminister vorstellen könnte, schloss Neumann damals nicht aus. „Grundsätzlich theoretisch bin ich bereit, Verantwortung zu übernehmen“, sagte er seinerzeit nach Angaben des Westdeutschen Rundfunks. Neumann soll nun das Thema der inneren und äußeren Sicherheit verantworten.