Franzose hat schlechten Ruf

Von Oliver MuchaFür die deutsche Nationalmannschaft kommt es im Halbfinal-Klassiker der Fußball-EM gegen Italien am Donnerstag zu einem Wiedersehen mit Schiedsrichter Stéphane Lannoy. Der Franzose leitete schon das deutsche Auftaktspiel im ukrainischen Lwiw gegen Portugal (1:0). Der 42-Jährige zeigte dabei eine gute Leistung, verteilte vier Gelbe Karten und behielt auch in der hektischen Schlussphase den Überblick.

Dabei eilt Lannoy kein guter Ruf voraus. Der Unparteiische zückt gerne Karten und lässt häufig keinen Spielfluss aufkommen. Er hat einen Hang zu einer autoritären Spielleitung.

"Ich bin gemeinsam mit meinem Team sehr erfreut, bei einem großen Wettbewerb dabei zu sein und das französische Schiedsrichterwesen zu vertreten. Der Druck lähmt mich nicht, im Gegenteil: Er beflügelt mich. Ich will beweisen, dass die französische Schiedsrichterei nicht so schlecht ist wie ihr Ruf", hatte Lannoy, der wie Franck Ribery in Boulogne-sur-Mer geboren wurde, vor der EURO erklärt.

Das erste EM-Halbfinale zwischen Portugal und Titelverteidiger Spanien am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) im ukrainischen Donezk steht derweil unter der Leitung des Türken Cüneyt Cakir. Seine Landsleute Bahattin Duran und Tarik Ongun stehen an der Linie. Vierter Offizieller ist der Slowene Damir Skomina, der das deutsche Viertelfinale gegen Griechenland geleitet hatte (4:2).