Im Moment müssen sich die Langläufer in Villingen-Schwenningen noch gedulden. Foto: ivabalk / Pixabay

Der erste Schnee liegt schon, es soll kalt bleiben und in den kommenden Tagen immer wieder schneien. Das lässt die Wintersportler hoffen. Ob die Hoffnung begründet ist, haben uns die verraten, die es wissen müssen.

Villingen-Schwenningen - "Wir wären gerichtet", sagt Roland Brauner, der stellvertretende Leiter des Forstamts in Villingen-Schwenningen. Die Maschinen seien bereit und man würde gerne sofort die Loipen spuren, damit Langläufer auf ihre Kosten kommen. Aber noch liege "viel zu wenig Schnee".

Außerdem schaffe der plötzliche Schneefall nach den vergleichsweise milden Temperaturen keine guten Voraussetzungen. Brauner erklärt, dass es um die Loipen zu spuren optimalerweise erst eine Zeit lang richtig kalt sein muss, bevor Schnee fällt. Dann wäre der Boden schön hart und der Schnee bleibe liegen. Doch jetzt ist der Boden nass und aufgeweicht und der Schnee isoliere zusätzlich. Das Ergebnis, wenn man jetzt spuren würde, so sagt er, "wäre eine richtig schöne Matsch-Spur".

Viele mieten sich die Wintersportausrüstung für die ganze Saison

Bettina Weiß, die mit ihrer Schwester Cordula das gleichnamige Sportfachgeschäft in Obereschach betreibt, ist "grundsätzlich natürlich froh, dass es jetzt geschneit hat". Ein riesiger Kunden-Ansturm, der plötzlich wie verrückt Wintersport-Ausrüstung kaufen will, sei erfahrungsgemäß aber nicht zu erwarten. "Die meisten Kunden, die Wintersportausrüstung kaufen, haben sich bereits eingedeckt." Viele würden sich zudem die Ausrüstung über die ganze Saison bei ihnen mieten. Diesbezüglich seien mit über 600 vermieteten Paar Ski schon seit Anfang Dezember die Lager fast leer.

In Sachen Langlauf-Loipen weiß sie natürlich auch, dass in Villingen-Schwenningen und Umgebung bei Weitem noch nicht genug Schnee liegt, damit ordentlich gespurt werden kann. Der Loiper wohne gleich nebenan und sei "schon ganz wild und bereit, jede Sekunde loszulegen", erzählt sie. Aber noch sei es einfach nicht soweit.

In Schönwald, wo die Geschwister einen Ski-Verleih betreiben, sehe die Lage etwas besser aus. Dort lägen momentan zumindest zwischen 25 und 30 Zentimeter Schnee. Somit sei in den höheren Lagen "Wintersport im Schwarzwald grundsätzlich möglich", aber auch nur eingeschränkt. Als kleinen Anhaltspunkt, verrät sie, kann man sich als Langläufer am Loipenbericht der Skizunft Brend auf deren Webseite erkundigen. Die Loipe an der Martinskapelle sei in der Regel als erstes gespurt und befahrbar. Aber sie zeigt sich zuversichtlich, dass es weiter schneit und in Kürze auch der Rößle-Lift öffnet.

Ski-Club setzt auf die Alpen als schneesicheres Ziel

Auch Albert Simon, der stellvertretende Vorsitzende des Villinger Ski-Clubs, zeigt sich erfreut über den Schneefall. Insbesondere freue er sich für die Jugend des Vereins. Diese würde sich blitzschnell untereinander organisieren und das Training ins Freie an den Oberkirnacher Schloßberg verlegen, sobald es die Verhältnisse zulassen. Ansonsten würde sich allerdings wenig ändern, da die längerfristig geplanten Vereins-Ausflüge und Camps meistens schneesichere Skigebiete in den österreichischen Alpen als Ziel haben. Insgesamt sehe er den Verein für die kommende Saison gut aufgestellt und gerüstet. Abschließend meint er: "Jetzt hoffen wir nur noch, dass der Schnee auch liegen bleibt."