Die Corona-Pandemie macht dem langen Einkaufssamstag in Neubulach einen Strich durch die Rechnung. (Symbolfoto) Foto: Friedberg – stock.adobe.com

Aktion in Neubulach am Samstag kurzfristig untersagt. Frust bei den Organisatoren.

Es war eine Pleite. Die Planungen für den langen Einkaufssamstag in Neubulach am Wochenende wurden kurz vor knapp durch die neuen Verordnungen des Landratsamtes zunichte gemacht. Diese Entwicklung hätte man so nicht absehen können, bekräftigt Bürgermeisterin Petra Schupp.

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Neubulach - Fast ausgestorben präsentierte sich die Neubulacher Innenstadt am Samstagmittag. Kein Wunder. Denn aus dem geplanten langen Einkaufssamstag wurde bekanntlich nichts – eine Allgemeinverfügung des Landkreises zerstörte am Freitag jäh alle Planungen von Einzelhandel und Stadtverwaltung.

"Wir sind alle enttäuscht, da hat man viel Mühe reingesteckt", bedauert Bürgermeisterin Petra Schupp. Doch die Entscheidung des Kreises sei natürlich angesichts der steigenden Zahlen verständlich. Nichtsdestotrotz hat Schupp festgestellt: "Für viele ist das natürlich frustrierend. Da plant man so eine tolle Aktion und dann klappt es am Ende leider nicht."

Wenigstens am Vormittag was los

Immerhin: Am Vormittag seien ein paar mehr Besucher in der Neubulacher Altstadt gewesen als sonst, hatte auch Schupp registriert. Doch die geplanten Aktionen der Stadt, um vorweihnachtliches Flair aufkommen zu lassen, fielen allesamt ins Wasser.

Dass man eine solche Entwicklung in den Tagen zuvor hätte absehen können, das bestreitet Schupp. "Ich war überrascht, wie rasant es gestiegen ist", so die Rathauschefin.

Keine weiteren Aktionen geplant bis Weihnachten

Selbstredend habe man die Zahlen immer im Blick behalten, sei dann aber von der Dynamik der letzten Tage überrollt worden. Die Inzidenz-Zahl im Kreis sei lange bei um die 180 gewesen, man dachte, dass es reicht.

Und überhaupt, vernimmt man aus dem Rathaus, sei es ja auch keine Lösung, den Kopf in den Sand zu stecken und nichts zu machen. Darauf wird es aber jetzt wohl oder übel hinauslaufen. "So wie es in dieser Art geplant war, geht es eh nicht mehr", erklärt Schupp, dass es vor Weihnachten wohl keinen weiteren Anlauf in Sachen Verkaufsaktion gibt – zumal diese bei einer Inzidenz jenseits der 200er-Grenze ohnehin verboten sind. Mehr noch: Im Zuge der Hotspot-Strategie treten gar weitere Verschärfungen im Landkreis Calw in Kraft. Schupp hofft, dass die Einzelhändler dabei verschont bleiben, meint aber auch, dass eine neuerliche Schließung des Einzelhandels nicht Teil dieser Strategie sei.

Bangen vor drohenden Geschäftsschließungen

Das wäre wohl auch in Neubulachs Städtle für viele Einzelhändler der – rein terminologisch eigentlich nicht mögliche – Super-Gau. Ulrich Auer vom gleichnamigen Sportgeschäft guckte am Samstag auch in die Röhre. Zur Mittagszeit ab 13 Uhr musste er wieder den Schlüssel herumdrehen. "Wir haben dann halt ein Schild in die Tür gehängt und uns bei den Kunden entschuldigt", meint Auer, dass man auf die behördliche Anordnung verwiesen hat. "Wir haben uns da schon mehr erhofft", gibt Auer zu. Doch die Hauptsache für ihn ist, dass man im Zuge der neuen Hotspot-Maßnahmen um Schließungen des Einzelhandels herumkommt. Ein neuer Anlauf zu Verkaufsaktionen wird es wohl erst wieder im neuen Jahr geben – so viel ist im Moment sicher.